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Gamestop muss sich nach einem neuen Chef umsehen.

Foto: Reuters / Carlos Allegri

Der durch seine spektakulären Aktienturbulenzen bekannte US-Videospielhändler Gamestop muss sich einen neuen Chef suchen. Amtsinhaber George Sherman werde spätestens Ende Juli zurücktreten, teilte das texanische Unternehmen am Montag mit. Bei Anlegern kam die Ankündigung gut an, die Aktien legten vorbörslich um rund 10 Prozent zu. Sherman hat den Spitzenposten seit April 2019 inne.

Kursplus von 700 Prozent

Seine Amtszeit war bis jetzt aber nicht von großen Erfolgen geprägt und er steht schon länger in der Kritik. Die Suche nach einem neuen Vorstandschef läuft bereits. Gamestop hatte zuletzt in einem Strategie-Update angekündigt, sich vom Geschäftsmodell einer klassischen Einzelhandelskette für Computerspielbedarf verabschieden zu wollen. Stattdessen soll die Firma ein Tech-Unternehmen für Online-Gamer werden. Passend dazu hatte Gamestop im März mit Jenna Owens bereits eine Tech-Veteranin als neue für das Tagesgeschäft zuständige Vorständin verpflichtet, die bereits für die Internetriesen Google und Amazon tätig war.

Gamestop hatte Anfang des Jahres durch eine Spekulationsschlacht an der Börse für Schlagzeilen gesorgt. Das Unternehmen steckt eigentlich in der Krise, doch angetrieben von im Internet organisierten Kleinanlegern hatten die Aktien eine atemberaubende Rally hingelegt. Das wiederum brockte Hedgefonds, die auf einen Kursverfall wetteten, enorme Verluste ein. Im Jänner hatte die Aktie ein Rekordhoch von über 483 Dollar erreicht. Zuletzt kostete sie 155 Dollar, was aber immer noch ein Kursplus von mehr als 700 Prozent seit Jahresbeginn darstellt. (APA/dpa-AFX, 19.04.2019)