Mesh-Systeme gibt es mittlerweile von vielen Herstellern, hier beispielsweise die Eero-Linie von Amazon.

Foto: Amazon

Die Pandemie hat es vielen nur allzu deutlich vor Augen geführt: Zu Hause ist die Internetanbindung oftmals – gelinde gesagt – "verbesserungswürdig". Abgerissene Zoom-Talks, zu einem Brei verschwimmende Netflix-Filme oder Downloads im Schneckentempo sind vielen nur allzu vertraute Phänomene. Doch was den meisten dabei nicht bewusst ist: Oftmals ist daran gar nicht die Internetanbindung nach außen schuld, sondern das eigene WLAN.

Der Grund dafür ist schnell erklärt: WLAN ist eine Funktechnologie, die nun einmal gewissen physischen Beschränkungen bei der Ausbreitung unterliegt. Dicke Wände stören ebenso wie wandelnde Wassersäcke – auch "Menschen" genannt. Und über mehrere Stockwerke hinweg wird es ohnehin schwierig. Wird dann das WLAN noch irgendwo in einem Kastl am Rand einer Wohnung versteckt, tendieren die Chancen auf eine gute Netzabdeckung rasch gegen null. Das Problem hätten wir damit also gut umrissen, bleibt nur die Frage: was tun?

Mesh

Zunächst: Ein Allheilmittel gibt es natürlich nicht, trotzdem mag ein Blick auf ein Mesh-WLAN lohnen. Dabei werden mehrere Router genutzt, die untereinander eine Art "vermaschtes" Netz aufbauen. Die einzelnen Eckpunkte tauschen sich laufend untereinander aus, um zu entscheiden, wer jetzt welches Gerät gerade am besten mit dem Zugang zum Netzwerk versorgen soll. Das funktioniert gerade bei größeren – oder verwinkelten – Wohnflächen erheblich besser als der gewohnte Einzelrouter. Das Ergebnis sind nicht nur weniger Verbindungsabbrüche, es wird auch die real erzielbare Übertragungsgeschwindigkeit gesteigert.

Solche Mesh-WLANs gibt es mittlerweile von vielen Anbietern – von Netgear über Fritz bis zu Googles Nest Wifi und Amazons Eero-Reihe. Selbst so mancher Internetprovider hat bereits optional solche Geräte im Angebot. Einen Nachteil hat das Ganze natürlich: Üblicherweise sind diese Lösungen deutlich teurer. Doch spätestens wenn mal wieder mitten im Videoanruf die Verbindung abreißt, weil man sich einen Meter zu weit bewegt hat, dürfte sich diese Investition schnell relativieren. (Andreas Proschofsky, 19.4.2021)