Das ursprünglich vereinbarte Ablaufdatum von 2020 ist mittlerweile überschritten. Wie lange die ISS nun tatsächlich noch in Betrieb bleibt, soll sich 2024 entscheiden.

Foto: NASA

Das Ende der ISS nähert sich – und zwar möglicherweise rascher, als zuletzt angenommen: Nach 2024 werde eine Entscheidung auf Grundlage des technischen Zustands der Station getroffen, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag der Staatsagentur TASS zufolge mit. Die bisher gültige Vereinbarung der internationalen Partner sieht einen Weiterbetrieb zunächst noch für die nächsten drei Jahre vor.

Russlands Ausstiegt vielleicht schon 2025

Vize-Regierungschef Juri Borissow sagte dem Staatsfernsehen, Russland könnte schon ab 2025 aussteigen. "Es ist mehr als fair, sie (die Partner) rechtzeitig zu warnen." In der vergangenen Zeit habe es immer häufiger Berichte über technische Störungen gegeben, sagte er. Zuletzt stand die ISS, die bereits mehr als 20 Jahre im Orbit kreist, wegen Luftlecks in den Schlagzeilen.

Erst Anfang März hatte der Vize-Vorsitzende des russischen Raumfahrtunternehmens RKK Energija, Juri Gidsenko, gesagt, dass die ISS bis mindestens 2028 im All bleiben solle. Diese Entscheidung sei auf "höchsten Ebenen" getroffen worden. Russland will eine neue Raumstation bauen.

Neuer Landeplatz

Offiziell gab es aber noch keine Entscheidung dazu. Beschlossen hat Roskosmos TASS zufolge, dass in Zukunft das neue Raumschiff Orjol (Ader) – der Nachfolger der Sojus – im Süden Russlands bei der Stadt Orenburg landen soll und nicht mehr in der Steppe in der zentralasiatischen Republik Kasachstan. (red, APA, 19.4.2021)