München gibt der UEFA keine Zuschauergarantie.

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Montreux – München erhält in der EM-Frage eine weitere Gnadenfrist. Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) fasste auf seiner Sitzung am Montag zum deutschen Spielort überraschend keinen Beschluss, erst gegen Ende der Woche soll es Klarheit geben. Es seien "einige Dinge zu klären", sagte Uefa-Boss Aleksander Ceferin.

In den angedachten Tag der Entscheidung, der letztlich von der Gründung der Super League überlagert wurde, war München ebenso wie Bilbao und Dublin ohne die geforderte Garantie für Spiele mit Fans gegangen. Etwas überraschend kam dies nicht dem EM-K.-o. gleich. Die drei Wackelkandidaten dürfen vorerst weiter hoffen, eine Streichung ist aber längst nicht vom Tisch. Die EM beginnt am 11. Juni.

Schließlich war Ceferins Forderung eindeutig. Jeder der zwölf Ausrichter müsse garantieren, "dass Fans zu den Spielen dürften". Der deutsche Fußballbund (DFB) reichte zwar bis zur ersten Frist am 7. April verschiedene Szenarien ein, die geforderte Zuschauergarantie konnten und wollten die bayerische Landesregierung und die Stadt München bis zuletzt nicht abgeben. "Es ist zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht möglich, eine Aussage darüber zu treffen, ob es das Infektionsgeschehen im Juni zulässt", sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter.

Die verlangte Garantie sei "medizinisch nicht vertretbar", unterstützte SPD-Politiker Karl Lauterbach das Vorgehen der Behörden. "Die Haltung der Uefa, die ja quasi ist: Vogel, friss oder stirb, das heißt, derjenige, der nicht die Zuschauer reinlässt, darf auch nicht anbieten. Das ist keine sportliche, keine faire Einstellung", monierte der Gesundheitsexperte. Für Bilbao könnte übrigens Sevilla einspringen. (sid, 19.4.2021)