Earn it.

Foto: APA/EPA/Brunskill

Nicht feuerfest: das Liverpool-Dress.

Foto: imago images/PA Images

Luftige Demonstration.

Foto: imago images/Pro Sports Images

Leeds – Liverpool-Trainer Jürgen Klopp spricht sich gegen die auch von seinem Verein initiierte Super League aus. "Meine Meinung hat sich nicht geändert", sagte der 53-Jährige am Montag im Sender Sky Sports vor dem Premier-League-Spiel bei Leeds United, das 1:1 endete. Der Ex-Salzburger Sadio Mane (31.) hatte die Gäste in Führung gebracht, Diego Llorente (87.) erzielte aber noch den verdienten Ausgleich für Leeds. Liverpool blieb damit Sechster.

In der Vergangenheit hatte Klopp gesagt, dass er hoffe, dass es niemals eine Super League geben werde. Mit Blick auf die Kritik und die Proteste meinte Klopp nun: "Die Leute sind nicht glücklich damit, ich kann das verstehen."

Er könne nicht viel mehr zur Super League sagen, "weil wir nicht in den Prozess involviert waren – nicht die Spieler, nicht ich – wir wussten nichts davon. Wir müssen abwarten, wie es sich entwickelt", meinte Klopp.

"Earn it"

Der Deutsche betonte, dass er den Wettbewerbsaspekt des Fußballs möge. "Ich mag es, dass West Ham vielleicht in der Champions League spielt. Ich will nicht, dass sie es tun, weil wir es wollen, aber ich mag, dass sie die Chance dazu haben."

Vor dem Spiel in Leeds protestierten Spieler der Gastgeber mit T-Shirts mit der Aufschrift "Earn it" (Verdient es) unter dem Champions-League-Logo auf der einen und dem Satz "Football is for the fans" (Fußball ist für die Fans) auf der anderen Seite. Vor dem Stadion verbrannten Fans ein Liverpool-Trikot, am Liverpooler Stadion an der Anfield Road gab es Banner von Reds-Anhängern gegen die Pläne.

Er wolle nicht, dass seine Mannschaft für die Entscheidung zur Super League verantwortlich gemacht werde, sagte Klopp. Der Liverpool Football Club sei viel mehr als ein paar Entscheidungen. "Der wichtigste Teil des Fußballs sind die Fans und das Team. Wir müssen sicherstellen, dass nichts dazwischen kommt", forderte Klopp. "Wir müssen alle zusammenhalten."

Kein Rücktritt

Einen Rücktritt schließt Klopp allerdings aus: "Es ist nicht der Fall, was ich heute gehört habe, dass ich zurücktreten werde oder was auch immer. Wenn die Zeiten noch härter werden, dann klebe ich noch mehr und bleibe hier." Sein Ersatzkapitän James Milner positionierte sich als erster Spieler aus einem der zwölf abtrünnigen Klubs öffentlich gegen die Pläne. "Ich mag es nicht, und hoffentlich kommt es nicht dazu", sagte der Mittelfeldspieler. (APA, 19.4.2021)