WKO-Chef Harald Mahrer teilt die Sorge der Autobranche.

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Wien – Im Bundesrat wurde die für 1. Juli angedachte NoVA-Erhöhung und NoVA-Einführung für Klein-Lkws durch eine Blockade um zumindest acht Wochen verschoben. Kraftfahrzeugbetriebe und Fahrzeughandel hatten die Erhöhung stark kritisiert. "Durch die Erhöhung der NovA wäre die Hälfte aller neuen Pkws teurer geworden", sagte etwa Burkhard Ernst, Obmann des Wiener Fahrzeughandels, jüngst erneut dem STANDARD. Das hätte die Automobilwirtschaft und Wirtschaftstreibende betroffen, zu weniger Neuwagenkäufen und zu teureren Transporten geführt.

Vor fünf Monaten wurde auf Betreiben der Grünen das Ende der Befreiung von der Normverbrauchsabgabe (NoVA) für Lieferwagen unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht mit Juli 2021 angekündigt. Die Grünen argumentierten, dass schwere Geländewägen und Pick-ups für den Privatgebrauch steuerschonend als Firmenwagen angemeldet werden.

WKO-Chef für Fristverlängerung bis 2022

WKO-Chef Harald Mahrer befürchtet nun in einem Interview mit der Presse, dass die Unternehmer ihre Vorziehkäufe nicht rechtzeitig vor dem Auslaufen der NoVA-Befreiung erledigen können. Eine Sorge, die Anfang April auch Porsche-Holding-Chef Hans Peter Schützinger im Interview mit den Salzburger Nachrichten äußerte. Die NoVA-Erhöhung sorge im Nutzfahrzeugbereich für Vorziehkäufe, so Schützinger. "Das Problem in diesem Zusammenhang: Bis Ende Juni muss bestellt und bis Oktober ausgeliefert werden. Geht sich das aus? Wir können es nicht garantieren, je später bestellt wird, desto schwieriger wird es natürlich."

Aufgrund von Lieferproblemen sollte es daher zu einer Fristverlängerung kommen, leistet Mahrer nun Schützenhilfe. Wünschenswert sei eine Verlängerung bis zum Frühjahr 2022. Es gebe diesbezüglich bereits Gespräche mit der Regierung.

Gegen Einschränkungen beim Skitourismus

Dass es in der vergangenen Wintersaison zu Einschränkungen im Skitourismus gekommen ist, gefällt dem WKO-Chef rückblickend ebenso wenig: "Ich habe immer kritisiert, dass wir nicht den Schweizer Weg gegangen sind. Dort sind die Menschen, die Wintersport betrieben und die Hotels besucht haben, auch nicht wie die Fliegen gestorben. Aber das hilft jetzt nichts mehr, wir müssen nach vorne schauen." (red, 20.4.2021)