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Blick auf den Suezkanal.

Foto: Sophie A. Pinkham/U.S. Navy/Handout/REUTERS

Hamburg – Die Blockade des Suezkanals wird in der Schifffahrt weltweit noch bis in den Sommer hinein zu Verspätungen und Turbulenzen führen. "Das braucht noch drei bis vier Monate, bis sich das entzerrt", sagte die Vorstandschefin des Hamburger Hafenlogistik-Konzerns HHLA, Angela Titzrath, vor dem Münchner Club Wirtschaftspresse. Zu erwarten seien Verspätungen von neun bis 14 Tagen. Manche Schiffe könnten nicht ihre ganze Ladung mitnehmen oder nicht alle Häfen anlaufen.

So lange würden sich auch die Frachtpreise nicht entspannen, die sich auf den Asienrouten teilweise verzehnfacht hätten. Die Havarie des Containerschiffs Ever Given im Suezkanal hatte den wichtigsten Seeweg zwischen Asien und Europa im März über Tage blockiert. Insgesamt 390 Schiffe konnten den Kanal nicht passieren. Die freigeschleppte Ever Given war auf dem Weg nach Hamburg, ist dort aber bisher nicht angekommen, weil sie wegen offener Versicherungsfragen in Ägypten festgehalten wird.

Dass Unternehmen die Suez-Blockade oder die Störungen in den Lieferketten in der Corona-Krise zum Anlass nehmen, Produktion nach Europa zurückzuverlagern, glaubt Logistik-Expertin Titzrath nicht. "Warenströme finden immer ihren Weg. Die Produktion wird sich nicht dramatisch verlagern." Schließlich würden zeitkritische Waren ohnehin nicht auf dem Seeweg befördert, sodass es in Deutschland auch nicht zu Produktionsverzögerungen kommen werde. (APA, Reuters, 21.4.2021)