Glückliche drei Punkte für die Wolfsberger.

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Graz – Ein munteres und zugleich enges Pack-Derby hat am Mittwochabend einen Last-Minute-Sieg für den WAC gebracht. Die Wolfsberger siegten gegen Sturm Graz in der vierten Runde der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga dank eines Elfmeters von Michael Liendl 1:0 (0:0). Dem WAC spielten dabei auch ein Stangen- und ein Lattentreffer von Jakob Jantscher in die Karten. Sturm bleibt zwar vorerst an der vierten Position, die fünftplatzieren Kärntner rückten aber bis auf einen Punkt heran.

Die Gastgeber agierten gewohnt im 4-4-2-System mit Raute. Der gesperrt gewesene Lukas Jäger rückte in der Elf von Christian Ilzer anstelle von Jusuf Gazibegovic in die Startformation. Der aufgrund seiner Rotsperre fehlende Stürmer Kelvin Yeboah wurde durch Kevin Friesenbichler ersetzt. WAC-Interimscoach Roman Stary, dessen Nachfolger Robin Dutt am Vormittag präsentiert worden war, schickte dieselbe Mannschaft wie beim 2:0-Erfolg gegen Wattens am Sonntag auf das Feld.

Intensive Partie

In einem von vielen Zweikämpfen und hoher Intensität geprägten Spiel drückte Sturm in der ersten Viertelstunde auf einen frühen Treffer. Schon nach 20 Sekunden verfehlte Jantscher nach Vorlage von Stefan Hierländer einen hohen Ball knapp. In der vierten Minute konnte sich im Rahmen einer Doppelchance zunächst WAC-Goalie Manuel Kuttin bei einem Schussversuch von Friesenbichler auszeichnen, der Nachschuss von Jäger wurde geblockt.

Nach der anfänglichen Drangperiode der Grazer tauchten die Wolfsberger erstmals in der 16. Minute gefährlich vor dem Tor von Jörg Siebenhandl auf. Matthäus Taferner nahm einen Pass von Michael Liendl ab, fand seinen Meister dabei aber ebenso im Sturm-Keeper wie Liendl eine Minute später mit einem nicht optimal angenommenen hohen Ball, der in einem Zusammenstoß mit Siebenhandl endete.

Zwar blieben hundertprozentige Torchancen vor der Pause aus, für Diskussionsstoff sorgte aber eine Szene in der 29. Minute, bei der der Wolfsberger Michael Novak einen hohen Ball an den Arm bekam. Die Pfeife von Schiedsrichter Gerhard Grobelnik blieb stumm, auch weil die Situation letztlich nicht glasklar zu deuten war.

Jantscher an die Latte und an die Stange

Die Grazer kamen – wie schon in der ersten Hälfte – wieder energischer aus der Kabine. Jantscher fehlten dieses Mal nur Zentimeter auf den Torerfolg: Der Stürmer zimmerte einen massiven Volleyschuss an die Querlatte (48.). Im Erfolgsfall wäre die Aktion ein Aspirant auf das Tor des Jahres gewesen. In der 56. Minute schob Otar Kiteishvili aus rund elf Metern den Ball am langen Eck vorbei. Drei Minuten später fanden die Gäste in Form eines Kopfballs von Dejan Joveljic die erste gute Chance nach dem Seitenwechsel vor.

In der 78. Minute stand dann zum zweiten Mal Metall einem Grazer Tor im Weg: Der kurz zuvor eingewechselte Ivan Ljubic bediente im Strafraum einen freistehenden Jantscher, der den Ball an die linke Stange setzte. Eine weitere gute Gelegenheit bei einem Kopfball von Verteidiger Geyrhofer nach einem Eckball wurde von Tormann Kuttin zunichte gemacht.

Als in der Merkur-Arena schon mit einem Remis zu rechnen war, sorgte ein Elfmeter für die Entscheidung. Nach Siebenhandls Reflex gegen Cheikhou Dieng brachte der zuvor offensiv aufgefallene Geyrhofer den einschussbereiten WAC-Stürmer im Strafraum zu Fall und sah Rot. Den damit einhergehenden Strafstoß verwertete Kapitän Liendl souverän. (APA, 21.4.2021)

Fußball-Bundesliga (26. Runde) – Meistergruppe (4. Runde):

SK Sturm Graz – WAC 0:1 (0:0). Graz, Merkur Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Grobelnik

Tor: 0:1 (90.) Liendl (Foul-Elfmeter)

Sturm: Siebenhandl – Jäger, Nemeth, Geyrhofer, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Kiteishvili (64. Ljubic), Kuen (86. Huspek) – Friesenbichler (64. Balaj), Jantscher (80. Shabanhaxhaj)

WAC: Kuttin – Novak, Baumgartner, Henriksson, Giorbelidze – Taferner (84. Jasic), Leitgeb, Liendl, Wernitznig (76. Stratznig) – Röcher (84. Dieng), Joveljic (63. Vizinger)

Gelbe Karten: keine bzw. Giorbelidze, Leitgeb

Rote Karte: Geyrhofer (89./Torraub)