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Cyrus Vance befindet sich in seinem letzten Jahr als Bezirksstaatsanwalt von Manhattan.

Foto: REUTERS/Jeenah Moon

Künftig wird es im New Yorker Stadtteil Manhattan keine Anklagen mehr wegen Prostitution oder nicht lizensierter Massagedienste geben. Das kündigte das Büro des Bezirksstaatsanwalts Cyrus Vance am Mittwoch an. Damit wird die Strafverfolgungsbehörde der US-Metropole Teil einer wachsenden Bewegung in den Vereinigten Staaten, die eine Entkriminalisierung von Sexarbeit fordert.

Betroffen sind insgesamt 914 offene Fälle von Sexarbeit und nicht lizensierter Massagedienste, sowie mehr als 5.000 Fälle von Herumlungern, um sexuelle Dienstleistungen anzubieten. Das Gesetz, das letzteres zu einer Straftat gemacht hat, wurde im Februar vom Staat New York abgeschafft. Die Anzeigen in den Fällen wurden vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren eingebracht. In einer Zeit als die Stadt New York die Straßen von Sexarbeiterinnen säubern wollte.

"Strafverfolgung macht die Stadt nicht sicherer und führt zu oft zum Gegenteil, in dem bereits vulnerable Gruppen weiter marginalisiert werden", sagt Vance in einem Statement.

Weiterhin Straftatbestände

Das Vorgehen des Bezirksstaatsanwalts bedeutet aber nicht, dass sein Team überhaupt nicht mehr gegen Prostitution vorgeht. Die Förderung von Sexarbeit, deren Bewerben und der Zwang, sexuelle Dienste auszuführen, bleiben strafbar.

Cyrus Vance hat erst im vor wenigen Wochen angekündigt, dass er mit Ende des Jahres aus dem Amt ausscheiden und sich nicht mehr der Wiederwahl stellen werde. Er ist seit 2010 Bezirksstaatsanwalt. Seine wahrscheinlich bekannteste Ermittlungsarbeit ist im Moment jene gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wegen Finanzstraftaten und Steuerhinterziehung. (bbl, 22.4.2021)