Ganz Österreich bleibt auf "rot" geschaltet.

Foto: APA / HELMUT FOHRINGER

Wien – Die Corona-Infektionszahlen sind auch in der vergangenen Woche auf einem hohen Niveau geblieben. Zwar gingen sie laut dem neuen Arbeitsdokument der Ampelkommission in der Mehrheit der Bundesländer zurück, im Westen steigen sie jedoch, besonders stark in Vorarlberg, das einen Öffnungskurs fährt. Tirol hatte zuletzt sogar den aller schlechtesten Wert, über die Woche gesehen blieb der bei Wien.

Die günstigste Entwicklung hatten das Burgenland und Niederösterreich, wo in der abgelaufenen Woche ein Rückgang von jeweils 26 Prozent verzeichnet wurde. In beiden Bundesländern galt ja zuletzt ein Lockdown, in Niederösterreich dauert er wie in Wien noch an. Nimmt man die risikoadjustierte Fallzahl her, in der auch andere Parameter eingerechnet werden, liegt das Burgenland schon unter der Schwelle von 100 Infektionen auf 100.000 Einwohner, ab der die Ampel-Kommission eine Orange-Färbung überlegt. Noch bleibt freilich das ganze Land rot geschalten, also auf sehr hohem Risiko.

Schwere Verläufe bei über 65-Jährige rückläufig

Was die Belegung der Intensivstationen angeht, haben Wien und das Burgenland die kritische Schwelle bereits recht deutlich überschritten, Niederösterreich knapp. Vorarlberg und Oberösterreich sind von dieser 33-Prozent-Marke nicht mehr allzu weit entfernt.

Stark rückläufig sind die Zahlen bei Patienten über 65, die besonders oft von schweren Verläufen betroffen sind – nämlich um fast 14 Prozent. Die gegenteilige Entwicklung gibt es bloß in Vorarlberg, dort beträgt das Plus aber gleich 44 Prozent.

Vorarlberg testet am meisten

Freilich ist auch anzumerken, dass im "Ländle" am meisten getestet wird – bezogen auf die Bevölkerungszahl mehr als das Dreifache des Schlusslichts Kärnten. Die niedrigen Infektionszahlen im Burgenland werden dadurch aufgewertet, dass man nach Vorarlberg am zweit meisten testet. Die Positivrate bei den Testungen ist folgerichtig mit 0,5 Prozent auch besonders gering. Am Höchsten ist sie in Kärnten mit 1,5 Prozent.

Bei knapp zwei Drittel der Fälle konnte österreichweit die Infektionsquelle geklärt werden. Am Erfolgreichsten waren dabei Wien und Niederösterreich mit jeweils 69 Prozent. Asymptomatisch sind mehr als ein Drittel der Fälle, wobei es starke regionale Unterschiede gibt. In Wien werden gleich 50 Prozent dieser Kategorie zugeordnet, in Tirol sind es gerade 23 Prozent. (APA, 22.4.2021)