Jürgen Werner gerät im Zusammenhang mit Transferrechten ins Zwielicht.

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Linz/Wien – Der LASK zählt zu den verhaltensauffälligen Fußballklubs im Lande. Es sei nur erinnert an die Verstöße gegen die Corona-Regeln, im Vorjahr wurden während des Lockdowns verbotene Teamtrainings abgehalten. Das wurde von der Liga mit einem Abzug von vier Punkten sanktioniert. Die Kosten für das neue Stadion explodieren auch, aus 65 Millionen Euro dürften weit mehr werden, Oberösterreich beteiligt sich mit 30 Millionen.

Nun gerät Vizepräsident Jürgen Werner (59) ins Zwielicht. Das Magazin "News" titelt: "Die dubiosen Deals des Jürgen W." Es geht um die Transferrechte, die Investoren (inklusive Werner mit seinem Unternehmen IFI, das 2019 aus dem österreichischen Firmenbuch gestrichen und offenbar von einer Schweizer Aktiengesellschaft übernommen wurde) und nicht dem Verein gehören. Das ist seit 2015 verboten, der Weltverband Fifa hatte damals die Bestimmungen geändert. Beteiligungen an Transferrechten müssen offengelegt werden, und ein Neuabschluss von derartigen Verträgen ist fortan verboten. Die Rechte an Profifußballern müssen ausnahmslos beim jeweiligen Klub liegen.

Fast zeitgleich mit der Verschärfung übernahm Werner gemeinsam mit seinem Stars-&-Friends-Spielerberaterkollegen Manfred Schill und weiteren Freunden den LASK: Schill fungierte ab 2014 als Vizepräsident (bis 2017), Werner ab 2015 als Vorstand Sport. 2019 wurde er Vize. Laut einer Liste aus dem Jahr 2017, die dem STANDARD vorliegt, hatten die Freunde Beteiligungen an Spielern. Präsident Siegmund Gruber war das wohl egal oder gar recht.

Täuschung?

Dieses Modell wird bei der Lizenzvergabe interessant. Klubs geben den Kaderwert an, um ihr Budget zu decken. Der LASK tat das auch, obwohl ihm die Kicker gar nicht gehörten. Die Lizenz hat er stets bekommen. Erwähnenswert wäre, dass das Land die Nachwuchsakademie mit rund 300.000 Euro pro Jahr fördert. Investiert da der Steuerzahler für Investoren?

Maximilian Ullmann wechselte 2019 um kolportierte 600.000 Euro zu Rapid, er wurde in der Akademie ausgebildet, die Ablöse kassierte eher nicht der Verein. Im letzten Geschäftsjahr wurden rekordverdächtige 2,5 Millionen Euro für Vermittler ausgegeben. Werner hat seine Anteile an Stars & Friends verkauft. Die Vorwürfe von "News" beantwortete er schriftlich: "Ich halte fest, dass aktuell weder ich noch eine Firma wirtschaftlicher Eigentümer eines LASK-Spielers ist." (hac, 23.4.2021)