Gute Führung ist nicht nur ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen, sondern auch für die Arbeit im Team, sagt Beraterin Manuela Vorwerk.

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Auch wenn es manchmal erwartet wird: Natürlich gibt es auch unter den Führungskräften keine "eierlegende Wollmilchsau". Man kann nicht in allen Bereichen gleich gut sein – und das ist vollkommen okay. Aber Vorgesetzte sollten sich immer wieder bewusst machen, warum sie sich für ihren Job entschieden haben und ihn auch gerne machen. Schließlich ist gute Führung nicht nur ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen, sondern auch für die Arbeit im Team. Dabei können diese acht Tipps helfen:

1. Eigene Weiterentwicklung

Die besten Führungskräfte sind die, die am Ball bleiben und auch sich selbst immer wieder hinterfragen und weiterentwickeln. Hören Sie nicht auf zu lernen – auch nicht aus Ihren eigenen Fehlern. Streben Sie nach neuen Ideen und Verbesserungen und bleiben Sie auch fachlich auf dem Laufenden.

2. Loyalität

Zeigen Sie Loyalität und stehen Sie – je nach Situation – hinter, vor und auch neben Ihrem Team. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzen Führungskräfte mit Rückgrat, die zu ihrem Wort stehen und Entscheidungen treffen – auch wenn sie manchmal unangenehm sind. Aber auch die Loyalität zum Unternehmen ist wichtig.

3. Vorbild sein

Sie erwarten von Ihrem Team Pünktlichkeit und Motivation und kommen selbst oft zu spät und sind grantig? Das kann auf Dauer nicht gutgehen. Leben Sie das vor, was Sie auch von Ihrem Team erwarten. Viele Führungsthemen erledigen sich damit von selbst. Zeigen Sie zudem Begeisterung für Ihre Tätigkeiten. Denn wenn Sie nicht begeistert sind, wie sollen es dann Ihre Mitarbeitenden sein?

4. Fördern und fordern

Fordern Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, setzen Sie herausfordernde, aber erreichbare Ziele, die motivieren. Und fördern Sie Ihr Team. Dafür sollten Sie die Stärken und Schwächen Ihrer Beschäftigten kennen. Dafür eignen sich beispielsweise regelmäßige Potenzialanalysen, um festzustellen, welche Skills Ihre Teammitglieder noch benötigen. Mit Weiterentwicklung, Ausbildungen, spannenden Projekten motivieren Sie nicht nur Ihr Team, Sie bringen auch Ihr Unternehmen voran.

5. Feedback

Holen Sie sich regelmäßig Rückmeldungen von Ihrem Team ein – nichts ist wertvoller als Mitarbeitende, die Vertrauen zu Ihnen haben und Ihnen ehrliches und konstruktives Feedback geben. Oft hat man selbst blinde Flecken und erkennt manche Verhaltensmuster nicht. Hier kommen die Rückmeldungen des Teams ins Spiel. Ebenso wichtig ist es, dass Sie als Führungskraft regelmäßig Feedback geben – einmal im Jahr beim Mitarbeitergespräch ist definitiv zu wenig. Oft wächst man am meisten durch konstruktives Feedback: Das motiviert, fördert und zeigt Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Wege auf.

6. Fachliches Know-how

Sie müssen definitiv nicht der Profi in allen Bereich sein, aber ein gewisses fachliches Know-how ist extrem wichtig. Zeigen Sie Interesse für die Aufgaben und Herausforderungen Ihrer Mitarbeitenden und bieten Sie Ihre Expertise an – das gibt Einblick in die täglichen Herausforderungen und erweitert Ihren Horizont.

7. Empathie

Ein paar Eigenschaften, die gute Führungskräfte mitbringen sollten: Aufmerksam zuhören, offene Körpersprache, Kommunikationsstärke sowie Empathie und die Fähigkeit, sich in andere hineinversetzen zu können. Jedes Teammitglied ist anders und muss daher anders geführt werden. Das funktioniert nur dann, wenn Sie auch die Persönlichkeit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen. Und vergessen Sie nicht, auch ab und zu Spaß mit Ihrem Team zu haben.

8. Die richtige Balance

Finden Sie die richtige Balance in Ihrer Aufgabe als Führungskraft: Entwickeln Sie eine Fehlerkultur, treffen Sie transparente Entscheidungen, geben Sie eine Vision und klare Ziele vor. Sehen Sie Ihre Mitarbeitenden als Individuen und schaffen Sie ein angenehmes Arbeitsklima, in dem Sie auch selbst gerne zur Arbeit kommen. (Manuela Vorwerk, 27.4.2021)