Sturm vs. LASK – das wird eine enge Kiste.

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Graz – Mit einem Doppel zwischen Sturm Graz und dem LASK geht das Duell um Platz drei in der Fußball-Bundesliga in die heiße Phase. Nach den Partien am Sonntag und Mittwoch könnte sich vor allem Sturm frühzeitig aus dem Rennen um den möglicherweise letzten fixen internationalen Startplatz nach dem Ende der Meisterrunde verabschiedet haben – wenn die Steirer ihre schwarze Serie gegen die zwei Punkte voranliegenden Linzer nicht beenden.

Klassisches Doppel

Wieder einmal – zum bereits vierten Mal in zwei Jahren – stehen sich die beiden Teams in direkt aufeinanderfolgenden Pflichtspielen gegenüber. Zu feiern hatten die Grazer dabei wenig. Von diesen sechs Partien gewannen sie nur die erste (2:1 im April 2019). Der LASK entschied die jüngsten fünf Aufeinandertreffen (darunter ein 2:0 im Cup) mit einem Torverhältnis von 12:0 für sich. Beide Saisonduelle endeten 2:0, Husein Balic und Johannes Eggestein trafen jeweils.

"Ich kenne die Bilanz. Für mich ist es trotzdem nur entscheidend, was in dieser Saison war und da habe ich zwei Spiele gesehen, die sehr eng waren und Kleinigkeiten gegen uns waren", sagte Andreas Schicker. Sturms Sportchef nahm am Freitag an der Pressekonferenz anstelle von Trainer Christian Ilzer teil, der seiner Mannschaft einen freien Tag gegeben hatte und selbst nicht vor Ort war.

So gab Schicker die Marschroute vor: "Du musst gegen den LASK die engen Duelle in der Mitte gewinnen und dann versuchen, das weiträumig zu lösen. Wenn wir aus diesem Pulk rauskommen und dann schnell vertikal in die Tiefe spielen, dann haben wir gute Chancen." Er vermutet: "Es werden wieder Kleinigkeiten entscheiden."

Die Grazer, die 2021 mehr Partien verloren als gewannen, sind also gefordert. Zumal ihre Mittwoch-Partie gegen den WAC trotz eines klaren Chancenplus in einem Last-Minute-Selbstfaller (0:1) endete. Ein "Finisher"-Problem sieht Schicker nicht. "Ich denke, dass wir in dem Spiel auch viel Pech hatten", sagte Schicker und erinnerte an zwei Aluminium-Treffer.

Er habe in seine Stürmer genug Vertrauen, betonte der Sportchef und ließ offen, ob im Sommer neben Lafnitz-Rückkehrer Martin Krienzer noch ein Angreifer neu hinzu kommt. Am von kosovarischen Medien kolportierten Wechsel von Mittelstürmer Mirlind Daku nach Graz ist laut Schicker nichts dran. "Ich höre den Namen heute zu ersten Mal."

Das Europacup-Rennen vor den letzten sechs Spielen ist äußerst eng: Den Zweiten Rapid (27 Punkte) trennen vom Sechsten Tirol nur sechs Punkte. Dazwischen liegen LASK (25) und Sturm (23). In welchem der drei internationalen Bewerbe und welcher Phase der Meisterschaftsdritte einsteigt, steht nach dem Cupfinale am 1. Mai fest. Gewinnt der LASK da gegen Salzburg, wäre ihm ein Start im Play-off zur Europa League garantiert.

Unabhängig vom Cupsieger gilt: Sollten beide Finalisten die Saison unter den ersten drei beenden, spielt der Vierte in der 3. Qualifikationsrunde zur neuen Europa Conference League. Sollte der Cupsieger nicht in den Top drei landen, geht die Meisterschaft für den Vierten in die Verlängerung: Er muss ins Liga-Play-off.

"Die Meistergruppe ist in der letzten Runde eng zusammengerückt, da zählt jetzt jeder Punkt. Das Doppel-Duell gegen Sturm Graz wird für uns richtungsweisend sein, mit guten Ergebnissen können wir uns etwas Luft verschaffen", sagte LASK-Trainer Dominik Thalhammer in einer Club-Aussendung. "Wir haben in den zwei bisherigen Duellen gegen Sturm gut performt und die volle Punkteausbeute geholt – diesen Trend wollen wir auch am Sonntag fortsetzen."

Bei den Oberösterreichern fehlen die drei Offensiven Raguz, Gruber und Karamoko weiterhin. Ilzer muss nach der Roten Karte für Geyrhofer die Abwehr umbauen, der am Oberschenkel verletzte Wüthrich fehlt weiterhin.

WAC fordert Salzburg

Nach dem nicht eingeplanten Ausrutscher in Innsbruck ist Salzburg erpicht, den Verfolgern keine Angriffsfläche zu bieten. Statt elf sind es nur acht Zähler, die der Titelverteidiger bei sechs ausstehenden Saison-Runden vor dem Zweiten Rapid liegt. Spannend wollen es die "Roten Bullen" nicht mehr machen. Am Sonntag (14.30 Uhr) und Mittwoch steht das Doppel mit dem WAC am Programm.

Für die derzeit fünfplatzierten Wolfsberger kam der meisterliche Patzer ungelegen. "Natürlich haben wir gehofft, dass sie gegen Wattens gewinnen und mit dem Vorsprung dann ein bisschen lockerer werden. Das hat nun aber Wattens ausgenutzt", sagte Trainer Roman Stary. Vielleicht, so die Vermutung des Trainers, sei nun ein wenig Verunsicherung im Salzburger Spiel. Dem will Jesse Marsch freilich entgegenwirken.

Rapid empfängt WSG

Für Rapid hat die Meistergruppe mit dem 8:1 beim WAC verheißungsvoll begonnen, seither aber laufen die Hütteldorfer einem Erfolgserlebnis nach. Aus den vergangenen drei Partien schauten nur zwei Punkte heraus, nun soll die Durststrecke am Sonntag im Heimspiel gegen die WSG Tirol enden.

Die beiden Unentschieden zuletzt gegen Sturm Graz und den LASK sind für Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer jedoch kein Grund zur Klage. "Ich werde nicht anfangen, alles zu hinterfragen nach zwei Spielen, die zwar nicht am obersten Level waren, aber für mich nicht schlecht waren. Die Burschen machen es gut. Es gibt keine Mannschaft der Welt, die jede Woche eine Top-Performance abliefert", betonte der Burgenländer. (APA, 23.4.2021)

Meistergruppe (Sonntag):

SK Rapid Wien – WSG Tirol (Wien, Allianz Stadion, 14.30 Uhr). Bisherige Saisonergebnisse: 0:3 (h), 1:1 (a)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Barac, Ullmann – Petrovic, D. Ljubicic – Schick, Fountas, Ritzmaier – Kara

Ersatz: Gartler – Greiml, Sonnleitner, Grahovac, Arase, Knasmüllner, Demir, Kitagwa

Es fehlen: Schobesberger, Dibon, Velimirovic (alle rekonvaleszent bzw. im Aufbautraining)

WSG: Ozegovic – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – Rogelj, Petsos, Celic, Rieder – Pranter, Baden Frederiksen

Ersatz: Beccari – Soares, Buchacher, Toplitsch, Naschberger, Smith, Lauf

Es fehlen: Oswald, Dedic (beide Muskelverletzungen)

Fraglich: Anselm (Oberschenkelprobleme)

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Wolfsberger AC – Red Bull Salzburg (Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 14.30 Uhr). Bisherige Saisonergebnisse: 1:3 (h), 3:2 (a)

WAC: Kuttin – Novak, Baumgartner, Henriksson, Giorbelidze – Taferner, Leitgeb, Liendl, Wernitznig – Röcher, Joveljic

Ersatz: Kofler – Lochoshvili, Scherzer, Pavelic, Stratznig, Jasic, Schöfl, Vizinger, Dieng

Es fehlen: Peretz, Sprangler (beide Mittelfußknochenverletzung)

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer – Bernede, Bernardo – E. Mwepu, Aaronson – Daka, Berisha

Ersatz: Mantl – Solet, Seiwald, Sucic, Junuzovic, Okafor, Adeyemi

Es fehlen: Vallci (Achillessehnenriss), Camara, Koita (beide Doping-Sperre)

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Sturm Graz – LASK (Graz, 17.00 Uhr, Merkur Arena). Bisherige Saisonergebnisse: 0:2 (h), 0:2 (a)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Nemeth, Gorenc-Stankovic, Dante – Hierländer, Ljubic, Kiteishvili, Kuen – Yeboah, Jantscher

Ersatz: Schützenauer – Jäger, Stückler, Huspek, Shabanhaxhaj, Friesenbichler, Balaj

Es fehlen: Geyrhofer (gesperrt), Wüthrich (Oberschenkel), Ingolitsch, Trummer (beide Knieverletzung)

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Andrade – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Goiginger, Eggestein, Balic

Ersatz: Gebauer – Ramsebner, Filipovic, Potzmann, Madsen, Grgic, Reiter, Sabitzer, Altunbas

Es fehlen: Gruber (Kreuzbandriss), Karamoko (Adduktoren), Raguz (nach Kreuzbandriss im Aufbautraining)