"Gran Turismo" scheint Fixstarter für das Event zu sein.

Foto: Sony

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat diese Woche verlautbart, dass in diesem Jahr erstmals die Olympic Virtual Series (OVS) stattfinden wird. Damit beschreitet der E-Sport erstmals olympischen Boden und wird quasi das Vorprogramm zu den Olympischen Sommerspielen in Tokio.

Partnerschaften

Die Olympic Virtual Series wird in Kooperation mit dem IOC, fünf internationalen Sportverbänden und den Spieleherstellern abgehalten. Stattfinden wird das Event zwischen dem 13. Mai und dem 23. Juni. In einer Pressemitteilung spricht das Komitee von einem "Event für alle Gaming-Fans dieser Welt und neuen Zielgruppen für Olympische Spiele." Begleitet wird das Event in den Bereichen Marketing und Produktion von der in der Szene bekannten Firma Dreamhack.

Vier Spiele stehen bereits fest. eBaseball Powerful Pro Baseball 2020, Zwift, Virtual Regatta und Gran Turismo sind gesetzt. Welches Ruderspiel im Rahmen der OVS gespielt wird, ist noch unklar. Da der Weltruderverband allerdings mit an Bord ist, scheint es sich lediglich um eine Formalität zu handeln.

Neue Zielgruppen

Das Ziel der OVS ist klar. Ähnlich wie in vielen anderen Bereichen will man über das Thema Gaming an die junge Zielgruppe gelangen. "Die Olympic Virtual Series ist eine neue, einzigartige olympische Erfahrung, die Austausch mit völlig neuen Zielgruppen im Bereich des virtuellen Sports ermöglicht," wird IOC Präsident Thomas Bach in der Presseaussendung zitiert.

Teilnehmen können Spieler auf der ganzen Welt. Die Spiele werden dabei vom jeweils dazugehörigen Hersteller begleitet.

Positiv aufgenommen wurde die Ankündigung vom E-Sport-Bund Deutschland (ESBD). "Wir freuen uns, dass das IOC eine eigene Liga aufbaut und sich dem E-Sport öffnet", sagte dessen Präsident Daniel Luther. "Die zahlreichen Disziplinen des E-Sport bieten für viele Menschen spannende Anknüpfungspunkte – ob Sportspiel, Strategie oder Shooter. Der ESBD hofft, dass zukünftig auch weitere etablierte eSport-Titel dazukommen."

Bereits im Mai soll das Event stattfinden.
Foto: IOC

E-Sport wird Sport

Ein offiziell vom IOC lizenziertes E-Sport-Event beendet jahrelange Diskussionen, ob man virtuellen Sport in solch einem Rahmen zulassen soll. Bereits 2017 gab es erste Annäherungsversuche des IOC in Richtung E-Sport, doch gab es immer auch Gegenstimmen, diesen Schritt letztlich zu gehen. Mit der Agenda 2020+5, im Februar diesen Jahres, hatte man allerdings die Förderung der Entwicklung von virtuellem Sport festgesetzt. Im Mai wird der erste Meilenstein in diesem Bereich gesetzt. (aam, 24.4.2021)