Der Zauberer von Oz (The Wizard of Oz) mit Judy Garland (Dorothy) und Margaret Hamilton (Miss Gulch/The Wicked Witch of the West).

Foto: ORF/Wichita Films/Warner Bros

Nicht alle sind fröhlich wie Bibi Blocksberg. Spitznasiges Scheusal, bösartige Verführerin, teuflisches Biest, erotische Verführerin, wild, ungezügelt, gefährlich – all das sah und sieht Hollywood in Hexen. Ob das nur das andere Bild von Weiblichkeit ist, mit der Männer so ihre grundsätzlichen Schwierigkeiten haben, fragt Sophie Peyrard in Die Hexen von Hollywood am Montag, 23.15 Uhr, ORF 2.

Geschichten der mehr als 60.000 getöteten Menschen – zu 85 Prozent waren es Frauen – finden sich in den Hollywood-Hexen praktisch gar nicht. Wie man hingegen Hexen in Hollywood zeige, sei Barometer für das Ausmaß der Unterdrückung von Weiblichkeit und weiblicher Macht. Man betrachte die Hexen aus Disneys 1937 entstandenem Zeichentrickfilm Schneewittchen – einerseits die mondäne Femme fatale, andererseits das alte böse, hässliche Weib. "Für beides wirst du bestraft", sagt Autorin Pam Grossmann.

Streifzug durch die Geschichte

Peyrard bewegt sich durch Hollywoods Filmgeschichte und lässt Magierinnen durchs Bild reiten – die schöne gute und die hässliche böse Hexe aus Der Zauberer von Oz, Veronica Lake in Meine Frau, die Hexe, die Besessenen in Rosemary’s Baby, Carry und Suspiria. Dabei zeigt sich, dass Hexerei oft für die unkontrollierte weibliche Natur stand, die durch die Liebe zum normalsterblichen Mann geglättet wird. Ausreißerinnen wie in Der Hexenclub (nachschauen!), Buffy,Harry Potter und Maleficient sorgten zuletzt für mehr Vielfalt im Hexenbild.

Eine der faszinierenden Hexen jüngerer Vergangenheit war Melisandre in Game of Thrones – auch schon ein paar Jahre her. Schlussfolgerung: Wir brauchen wieder mehr Hexen. Hex hex! (Doris Priesching, 26.4.2021)