Aus für die Schlangen vor einem Geschäftslokal: Türkis-Grün will im Mai alles öffnen.

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Was für Kinder der 24. Dezember ist, wurde heuer für ganz Österreich mit dem 19. Mai ausgerufen: Da will Türkis-Grün nach harten und weichen Lockdowns quasi das gesamte Land wieder öffnen, damit das Corona- geplagte Volk und die Wirtschaft wieder aufleben können.

Folgen der Frohbotschaft

Doch angesichts dieser Frohbotschaft kann nur das Virus mit seinen Mutanten steppen. Denn auf lange Sicht ist der kollektive Lockerungstermin ein explosives Unterfangen. Mit komplexen Abstands-, Personen- und Testkonzepten suggerieren Kurz, Kogler und Co, bei offenen Restaurants und Hotels sowie Kultur- und Sportevents die Infektionen in Schach zu halten zu können. Doch wozu das führt, ist in Vorarlberg ersichtlich: Dort schnellt allein seit Öffnung der Gastro Mitte März die Sieben-Tage-Inzidenz in die Höhe. In Tirol wiederum grassiert eine Mutante, die sogar Geimpften zusetzen könnte.

Sommer mit unberechenbaren Lockdowns

Anstatt unter strengster Beobachtung der Fallzahlen in bewährten Vierzehn-Tage-Schritten nach allen Schulen die Vergnügungsstätten zu öffnen, räumt die Koalition den oft tourismusgesteuerten Landeschefs die Option für allfällige Bremsmanöver in Risikogebieten ein. Wenn das schiefgeht, sich die Intensivstationen wieder füllen, wird das ein Sommer mit unberechenbaren Lockdowns, von der Bundeshauptstadt bis zum Ländle. Mitten in der Urlaubszeit haben wir dann die Bescherung. (Nina Weißensteiner, 25.4.2021)