Forsberg trifft zum 2:0 für Leipzig.

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Mainz/München – RB Leipzig hat die Minimalchance auf den Fußball-Meistertitel in der deutschen Fußball-Bundesliga gewahrt. Die Truppe von Coach Julian Nagelsmann setzte sich am Sonntag ohne Marcel Sabitzer und Konrad Laimer zu Hause gegen den VfB Stuttgart 2:0 durch und rückte Leader Bayern München drei Runden vor Saisonende bis auf sieben Punkte nahe. Die Münchner hatten mit ÖFB-Star David Alaba bereits am Samstag eine vorzeitige Titelentscheidung mit einer 1:2-Niederlage in Mainz verpasst.

Frühe rote Karte

In der Red Bull Arena gab es die vorentscheidende Spielszene bereits in der 14. Minute. Stuttgarts Naouirou Ahamada traf Leipzigs Amadou Haidara mit dem gestreckten Bein am Schienbein und wurde zurecht ausgeschlossen. Die Partie lief in der Folge fast wie auf einer schiefen Ebene in Richtung VfB-Tor, vor der Pause fehlte allerdings bei mehreren Möglichkeiten die nötige Effizienz. Das änderte sich unmittelbar nach Wiederbeginn. Nach wenigen Sekunden konnte Dani Olmo unbedrängt flanken, und der Ex-Salzburger Haidara in der Mitte einköpfeln (46.). Für den Schlusspunkt sorgte Emil Forsberg mit einem selbst herausgeholten und sicher verwandelten Elfmeter kurz nach seiner Einwechslung (67.).

Kapitän Sabitzer war zwar auf der Bank, wurde aber aufgrund seiner jüngsten Wadenprobleme im Hinblick auf das DFB-Pokal-Halbfinale am Freitag bei Werder Bremen geschont. Erstmals nach langer Zeit wieder einmal aufwärmen durfte Laimer. Der ÖFB-Teamspieler stand erstmals nach überstandener Knieverletzung im Kader, wurde aber nicht eingetauscht. Der 23-Jährige wartet damit weiter seit 18. August 2020 – 0:3 im Champions-League-Halbfinale gegen Paris Saint-Germain – auf sein Pflichtspiel-Comeback.

Für die Leipziger war es ein großer Schritt in Richtung Vizemeistertitel, der Vorsprung auf den drittplatzierten und von Oliver Glasner gecoachten VfL Wolfsburg wurde auf sieben Zähler vergrößert. Stuttgart ist nach der vierten Niederlage in Folge weiter Zehnter, Sasa Kalajdzic spielte bis zur 75. Minute.

Mönchengladbach feiert Kantersieg

Die Bayern haben nun am 8. Mai die nächste Chance, Meister zu werden. Da geht es gegen Borussia Mönchengladbach. Die weiter siebentplatzierten Gladbacher tankten dafür mit einem 5:0 gegen Arminia Bielefeld Selbstvertrauen. Beim ersten Treffer setzte Hannes Wolf seinen Landsmann Stefan Lainer ideal ein, dessen Hereingabe Breel Embolo verwertete (6.). In der 15. Minute war es Wolf, der mit einer Idealvorlage für Marcus Thuram einen Assist schaffte.

Ramy Bensebaini (18./Elfmeter), noch einmal Embolo (69.) und Alassane Plea (84.) machten den Kantersieg perfekt. Während Wolf durchspielte, wurden Valentino Lazaro (75.) und Lainer (85.) ausgetauscht. Bei den chancenlosen und nur einen Zähler vor dem Relegationsplatz liegenden Bielefeldern standen Manuel Prietl und Christian Gebauer (bis zur 76.), der den Elfmeter mit einem Handspiel verschuldete, in der Startformation.

Bayern-Vertragsgespräche mit Flick

Im Lager der Bayern stehen in der ligafreien Zeit entscheidende Gespräche von Coach Hansi Flick mit der Bayern-Führung über die von ihm gewünschte vorzeitige Auflösung seines bis Sommer 2023 gültigen Vertrages an. "Wir haben vereinbart, dass wir uns nach dem Spiel in Mainz zusammensetzen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der "Bild am Sonntag".

Bei den Verhandlungen wird es vor allem auch um das Thema Geld gehen. "Wenn wir Hansis Wunsch entsprechen sollen, müssen alle Parteien gemeinsam eine Lösung finden, mit der auch der FC Bayern zufrieden ist", betonte Rummenigge. "Wir sprechen hier immerhin von einem Trainer, der mit uns Historisches erreicht hat und mit dessen Arbeit wir sehr glücklich sind."

Nagelsmann gilt als heißeste Nachfolge-Aktie. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll es bereits Kontakt zwischen den Bayern und Leipzig gegeben haben. Die Leipziger fordern für ihren Trainer demnach eine Ablösesumme im zweistelligen Millionen-Bereich. Laut "Bild"-Zeitung soll RB 30 Millionen Euro verlangen. Der 33-Jährige besitzt in Leipzig noch einen Vertrag bis 2023 und hat keine Ausstiegsklausel. (APA, dpa, 25.4.2021)