Porr präsentierte den Geschäftsbericht für das Jahr 2020.

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Wien – Der Baukonzern Porr hat das Jahr 2020 wegen "massiver Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie und Neubewertungen von Projekten" mit einem zweistelligen Verlust abgeschlossen. Das Minus betrug 42,4 Millionen Euro, nach 27,8 Millionen Euro Gewinn im Jahr davor, teilte das Unternehmen Montagfrüh mit. Seit Herbst hatte Porr selbst für 2020 zwischen 45 und 55 Millionen Euro Verlust erwartet. Die Porr beschäftigt knapp über 20.000 Mitarbeiter.

Neben Leistungsstörungen und Betriebsunterbrechungen kam es laut Porr in allen Märkten zu Projektverschiebungen durch Reisebeschränkungen, lokale Lockdowns und Ausfälle von Subunternehmen.

Größere Aufträge, kleineres Ergebnis

Dennoch erhöhte Porr den Auftragsbestand um 12,2 Prozent auf 7,067 Milliarden Euro, einen historischen Höchststand. Der Auftragseingang wuchs gegenüber Ende 2019 um 8,6 Prozent auf 5,905 Milliarden Euro.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) brach von 216,2 Millionen auf 131,4 Millionen Euro ein, das Ergebnis vor Steuern (EBT) drehte von positiven 37,4 Millionen Euro auf 51,0 Millionen Euro ins Minus.

Die Produktionsleistung sank um 6,9 Prozent, von 5,570 Milliarden auf 5,185 Milliarden Euro, und soll heuer – wie bereits seit Herbst erwartet – zwischen 5,3 und 5,5 Milliarden Euro liegen, bekräftigte der Konzern. Wichtigste Märkte von Porr blieben mit 71 Prozent Anteil Österreich und Deutschland. Weiterhin von hoher Dynamik geprägt sei der Wohnbau in diesen zwei Ländern und der Schweiz. Die Umsatzerlöse gaben im Vorjahr um 4,7 Prozent auf 4,562 Milliarden Euro nach.

Dividende ausgesetzt

Für heuer strebt Porr weiter eine positive EBT-Marge von 1,3 bis 1,5 Prozent an, hieß es am Montag – das hatte der Bauriese auch schon im November zu den Neunmonatszahlen erklärt.

Der Bestand an liquiden Mitteln wurde mit 583 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau gehalten. Die Nettoverschuldung senkte Porr signifikant um 60,5 Prozent auf 137 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote habe man trotz des negativen Ergebnisses um 2,1 Prozentpunkte auf 18,5 Prozent verbessern können.

Auch für 2020 wird es keine Dividende geben – für 2019 war sie trotz eines Gewinns wegen der Coronakrise gestrichen worden. Das ändere aber nichts an der Dividendenpolitik der Porr, die bei einem positiven Ergebnis unverändert an einer Ausschüttungsquote von 30 bis 50 Prozent festhält, wird betont. (APA, 26.4.2021)