Zieht mit Maske in den Kampf um Stimmen: FPÖ-Landeschef Manfred Haimbuchner.

APA/FPÖ OÖ

Linz – Eigentlich wollte Manfred Haimbuchner nach seiner schweren Corona-Erkrankung nur "schrittweise" das Arbeitspensum steigern, doch tatsächlich scheint Oberösterreichs FPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter bereits jetzt wieder voll im politischen Alltag angekommen zu sein. Am Montag präsentierte Haimbuchner jedenfalls mit dem "Team Freiheit" die blaue Mannschaft für den Urnengang im Herbst.

Keine Überraschungen

"Ich bin fit und werde fitter sein als 2009 und 2015. Ich fühle mich einfach pudelwohl", zeigte sich Haimbuchner bemüht, den Skeptikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auf der blauen Landesliste selbst finden sich erwartungsgemäß nur wenige Überraschungen: Spitzenkandidat ist Haimbuchner, auf Platz zwei dann Landesrat Günther Steinkellner, gefolgt von Klubobmann Herwig Mahr. Auf Platz vier der Landesliste reiht sich die erste Frau ein, Landtagsabgeordnete Rosa Ecker aus Saxen im Bezirk Perg, vor Sabine Binder aus Wallern (Bezirk Grieskirchen). Dann folgt Landesrat Wolfgang Klinger vor David Schießl (Bezirk Braunau) und Michael Gruber (Bezirk Kirchdorf) sowie Peter Handlos (Bezirk Freistadt) und Stefanie Hofmann (Bezirk Rohrbach).

Heimatgefühle

Und auch inhaltlich setzt man mit den blauen Kernthemen "Heimat, Leistung, Sicherheit" auf Altbewährtes. Mit einem klaren Ziel: "Wir wollen zweitstärkste Kraft bleiben und über 20 Prozent kommen. Daran lasse ich mich messen." Das hartnäckige Gerücht, dass Haimbuchner – aktuell Vize auf Bundesebene – schon bald das Amt von FPÖ-Chef Norbert Hofer übernehmen könnte, weist der 42-Jährige erneut zurück: "Ich bleibe in Oberösterreich und will auch gar nicht nach Wien wechseln." Überhaupt gebe es in der Bundes-FPÖ "aktuell keine Grabenkämpfe". Haimbuchner: "Wir sind eine liberale Partei, in der man unterschiedliche Meinungen haben kann."

Roter Lieferservice

SPÖ, Grüne und Neos haben bereits ihre Kandidatenlisten präsentiert. Die Roten gehen mit Birgit Gerstorfer ins Rennen, grüner Spitzenkandidat ist Stefan Kaineder, jener der – derzeit nicht im Landtag vertretenen – Neos Felix Eypeltauer. Nur die ÖVP hat noch keine Liste vorgelegt und Landeshauptmann Thomas Stelzer noch nicht offiziell zum Spitzenkandidaten gekürt.

Nachdem die FPÖ bereits vor einigen Wochen eine Image-Plakatkampagne affichiert hatte, hat die SPÖ nun eine "digitale Oberösterreich-Tour" unter dem Titel "Bei dir" gestartet. Bei Onlinetreffen im kleineren Rahmen – Kaffee oder Bier sowie Snacks werden nach Hause geliefert – kann man sich mit Gerstorfer per Videokonferenz "von Küchentisch zu Küchentisch" austauschen. Insgesamt 150 solcher Treffen sind geplant, bis Herbst hofft man, 15.000 Menschen auf diese Art zu erreichen. (Markus Rohrhofer, 26.4.2021)