Es geht nach München.

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München/Leipzig – Julian Nagelsmann wird neuer Trainer des FC Bayern München. Die Bayern einigten sich mit RB Leipzig auf einen Wechsel des 33-Jährigen, der an der Säbenerstraße einen Fünfjahresvertrag erhält.

Wie viel sich die Bayern den Wechsel kosten lassen, gaben die Klubs nicht bekannt. Bis zu 30 Millionen Euro soll Leipzig für seinen zuvor noch bis 30. Juni 2023 gebundenen Coach verlangt haben. Das wäre eine Ablöse in einer völlig neuen Dimension für Trainer.

Marke

Bisher waren 7,5 Millionen Euro für den Wechsel von Adi Hütter von Eintracht Frankfurt zu Borussia Mönchengladbach der Ablöse-Höchstwert eines Trainers in Deutschland. International gilt der Wechsel von Andre Villas Boas (43) vom FC Porto zum FC Chelsea vor zehn Jahren als Bestmarke. Von 15 Millionen Euro war damals die Rede.

"Julian Nagelsmann steht für eine neue Trainergeneration. Trotz seiner jungen Jahre hat er schon eine beeindruckende Laufbahn vorzuweisen. Wir sind überzeugt davon, dass wir mit Julian Nagelsmann an die großartigen Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen werden", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer in einer Aussendung.

Geschichtsbücher

Hainer dankte Flick, in dessen Ära die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte mit sechs Titeln, darunter dem Gewinn der Champions League, fällt: "Er wird immer einen Platz in den Geschichtsbüchern des FC Bayern haben." Flick wird nach seiner vorzeitigen Vertragsauflösung als Topkandidat auf die Nachfolge des deutschen Bundestrainers Joachim Löw gehandelt.

Nagelsmann war im Sommer 2019 für fünf Millionen Euro von Hoffenheim nach Leipzig gewechselt. Er war als Kind und Jugendlicher Bayern-Fan und sagte einmal in einem Interview: "Der FC Bayern spielt in meinen Träumen schon eine etwas größere Rolle."

Marsch als Nachfolger?

Leipzig steht nun vor der Herausforderung, einen neuen Trainer und Sportdirektor zu finden. Denn neben Nagelsmann hört auch Markus Krösche auf. "Wir hatten in der Vergangenheit immer wieder Veränderungen auf der Trainer-, Direktoren- und Spielerseite", sagte Vorstandschef Oliver Mintzlaff. "Und wir sind jedes Jahr stärker zurückgekommen und konnten uns weiterentwickeln. Und ich bin mir auch sicher, dass wir wieder den nächsten Schritt machen."

Mit dem aktuellen Salzburg-Coach und ehemaligen Leipziger Co Jesse Marsch stünde ein für Leipzig passgenauer Nachfolger bereit. Der US-Amerikaner, dessen Vertrag in Salzburg – ohne Ausstiegsklausel – bis Sommer 2022 läuft, wollte am Montag keinen Kommentar zur Causa abgeben. "Ich habe das gelesen, ich habe schon über dieses Thema geredet. Wir bleiben mit unserer Konzentration bei unserer Aufgabe. Das ist meine einzige Aussage", erklärte er bei einem Pressetermin. Zumindest einen Hauch aufschlussreicher waren seine Ausführungen am Donnerstag auf Sky: "Wenn ich die Möglichkeit als Trainer in Leipzig haben kann, dann ist es eine super Idee für mich." (APA, red, 27.4.2021)