Erst vergangene Woche war ein Schlauchboot mit Migranten vor der Küste Libyens gekentert, Dutzende sind dabei gestorben.

Foto: EPA/FLAVIO GASPERINI / SOS MEDITERRANEO /

Tripolis – Die libysche Küstenwache hat nach eigenen Angaben im Mittelmeer 108 Menschen in Seenot gerettet. Die Migranten seien mit einem Boot auf dem Weg nach Europa gewesen, teilte ein Sprecher am Mittwoch mit. Sie hätten aber rund 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis einen Notruf abgesetzt. Die Menschen stammen den Angaben zufolge aus Afrika.

Erst vor einer Woche war ein Schlauchboot mit Migranten in Libyen gekentert. Dutzende sollen dabei nach Angaben der privaten Rettungsorganisation SOS Mediterranee ums Leben gekommen sein. Die Retter warfen den für die Seenotrettung zuständigen Behörden in Europa und Libyen vor, keine Hilfe geleistet zu haben. Die libysche Küstenwache wies die Anschuldigungen zurück.

Von Libyen aus brechen immer wieder Flüchtlinge in kleinen Schlauchbooten Richtung Europa auf. Mehr als 350 Menschen sind allein in diesem Jahr nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) im zentralen Mittelmeer umgekommen. Im vergangenen Jahr brachte die libysche Küstenwache demnach Tausende Migranten wieder nach Libyen zurück. In dem Bürgerkriegsland drohen ihnen Gewalt und Ausbeutung. (APA, 28.4.2021)