Sieg im Tivoli.

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Innsbruck – Rapid hat den zweiten Platz in der Fußball-Bundesliga weiter abgesichert. Die Hütteldorfer feierten am Mittwochabend in Innsbruck bei der WSG Tirol einen 3:2-Erfolg und holten damit nach dem Heim-4:0 am Sonntag auch im zweiten direkten Duell der Meistergruppe drei Punkte. Der Vorsprung auf den Dritten Sturm Graz wurde vier Runden vor Schluss auf sechs Zähler ausgebaut. So groß ist auch der Abstand der Wiener zum Tabellenführer und Titelverteidiger Red Bull Salzburg.

Den 16. Saisonsieg der Truppe von Coach Dietmar Kühbauer fixierten Christoph Knasmüllner (5.), Kelvin Arase (55.) und Taxiarchis Fountas (76.). Für die auf Rang sechs liegenden Tiroler war ein Eigentor von Mateo Barac (51.) und ein Treffer des starken Wechselspielers Tobias Anselm (72.) zu wenig, um die zweite Niederlage in Folge zu verhindern. Für Rapid geht es am 9. Mai zu Hause gegen den WAC weiter, die Tiroler sind da beim LASK zu Gast.

Kühbauer verzichtete darauf, den als "Joker" am Sonntag doppelt erfolgreich gebliebenen Yusuf Demir in der Startformation zu bringen. Bei den Tirolern war fast die gesamte Abwehr neu, nur David Gugganig blieb drinnen. Das sorgte nicht für Stabilität, der als Rechtsverteidiger aufgebotene Renny Smith patzte gleich zu Beginn. Eine Ljubicic-Flanke beförderte er per Kopf statt seitlich aus der Gefahrenzone genau in die Mitte zu Knasmüllner, der vom Sechzehner überlegt ins Eck einschoss. Damit machte er sich zwei Tage vor seinem 29. Geburtstag selbst ein Geschenk.

Munteres hin und her

Barac (33.) und Arase, der nach einem Petsos-Fehlpass drüberschoss (34.) sowie an Benjamin Ozegovic scheiterte (43.), verabsäumten es, in einer insgesamt wenig ereignisreichen ersten Hälfte nachzulegen. Nach Wiederbeginn war im Tivoli Stadion Tirol deutlich mehr los, ging es munter hin und her. Zuerst kamen die Tiroler dank Rapid-Mithilfe zurück in die Partie. Nachdem der Ball zuvor an der Querlatte gelandet war, flankte Anselm zur Mitte, wo Barac das Leder unglücklich per Kopf in das eigene Tor bugsierte.

Die Gäste ließen sich aber nicht verunsichern, Thorsten Schick konnte überlegt zur Mitte geben, wo Arase aus kürzester Distanz vollendete und die zuvor vergebenen Chancen vergessen machte. Das 2:2 verhinderte in der Folge Rapid-Tormann Richard Strebinger mit einer super Abwehr bei einem Abschluss von Anselm (68.). Vier Minuten später leistete sich der 28-jährige Schlussmann dafür einen groben Schnitzer, kam bei einer weiten Naschberger-Flanke weit aus dem Tor und nicht richtig an den Ball, wovon Anselm profitierte. Der "Joker" verschaffte sich Platz und bezwang Strebinger, der nicht mehr entscheidend abwehren konnte.

Da sich die Tiroler aber einfach zu viele Nachlässigkeiten in der Abwehr leisteten, wurde es nichts mit einem Punktgewinn. Fountas wurde am Sechzehner völlig vergessen, konnte unbedrängt abziehen und traf wuchtig genau in den Winkel. Topchance auf den neuerlichen Ausgleich gab es keine mehr. Rapid hielt somit auch die Minimalchance auf den Titelgewinn am Leben. (APA; 28.4.2021)

Meistergruppe (6. Runde):
WSG Tirol – SK Rapid Wien 2:3 (0:1)
Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Harkam.

Tore:
0:1 (5.) Knasmüllner
1:1 (51.) Barac (Eigentor)
1:2 (55.) Arase
2:2 (72.) Anselm
2:3 (76.) Fountas

WSG Tirol: Ozegovic – Smith (46. Gölles), Hager (85. Toplitsch), Gugganig, Buchacher – Rogelj, Petsos (46. Naschberger), Celic, Rieder (60. Schnegg) – Baden Frederiksen, Pranter (46. Anselm)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Greiml, Barac, Ullmann – Petrovic (64. Grahovac), D. Ljubicic – Schick (90. Ritzmaier), Knasmüllner (64. Demir), Arase (56. Fountas) – Kara

Gelbe Karten: Celic bzw. Grahovac, D. Ljubicic

Stimmen:

Thomas Silberberger (WSG-Tirol-Trainer): "Bitterer kann man nicht starten wie mit so einem Black-Out vom Renny. Erste Halbzeit hat man dann die mentale Müdigkeit gespürt, die zum Tragen kommt, wenn du in der Defensive beschäftigt und in Rückstand bist. Der Mannschaft hat da komplett der Glaube gefehlt. Da waren wir Lichtjahre weg von Rapid, sie haben da cleverer gespielt und waren auch handlungsschneller. Zur Pause haben wir mit einem Dreifachwechsel reagiert und dann schon gezeigt, dass wir auch gegen Rapid eine vernünftige Leistung bieten können. Rapid war dank der eigenen Qualität aber in der Lage auf jeden Spielstand zu reagieren. Schade, aber die Tore eins und drei – billiger geht nicht mehr. Der Abend ist wahnsinnig bitter."

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Der Sieg ist eigentlich verdient. Wir haben wirklich gut begonnen, sind zu einem guten Zeitpunkt in Führung gegangen, haben Möglichkeiten auf das 2:0 und 3:0 gehabt, die aber sorglos vergeben. Von Wattens war da wirklich wenig Gegenwehr, wir hätten die Partie daher viel früher entscheiden müssen. Gleich nach der Pause haben wir gleich wieder die große Chance auf das 2:0 und dann kriegst du ein Eigentor. Dann hat Wattens ein bisschen an was geglaubt, trotzdem haben wir immer zu rechten Zeit das Führungstor wieder geschossen. Der Sieg war sehr, sehr wichtig, auch wegen der Tabellensituation. Wir hätten es uns aber leichter machen müssen."