Viel Kampf, keine Tore.

Foto: APA/EXPA/REINHARD EISENBAUER

Pasching – Der LASK hat die Chance verpasst, sich in der Fußball-Bundesliga an Sturm Graz vorbei wieder auf Platz drei zu hieven. Die Linzer zeigten beim 0:0 gegen die Steirer am Mittwoch die wohl beste Leistung in der Meistergruppe, ließen ihre Möglichkeiten aber ungenutzt. Sturm schoss kein einziges Mal aufs Tor der Hausherren, haderte am Ende aber mit einem nicht gegebenen Tor von Stefan Hierländer.

In der Tabelle hielt Sturm damit den einen Zähler Vorsprung auf die weiter viertplatzierten Athletiker. Diese verloren vor dem Cupfinale gegen Titelverteidiger Salzburg am Samstag in Klagenfurt mit Marvin Potzmann und Philipp Wiesinger auch zwei Spieler mit Verletzungen. Rapid entfernte sich auf Rang zwei liegend weiter vom Verfolger-Duo. Vier Runden sind in der Meisterschaft noch zu spielen.

Nach dem 1:3 am Sonntag in Graz setzte LASK-Trainer Dominik Thalhammer auf fünf Neue in der Startelf. Sein Gegenüber Christian Ilzer blieb seiner Formation treu. Die Hausherren waren offenbar erpicht, die Niederlage auszubügeln. Der LASK attackierte energisch und früh. Bis zur 10. Minute ergaben sich zwei große Möglichkeiten für die Linzer. Zunächst tauchte Husein Balic nach einem weiten Pass vor Jörg Siebenhandl auf, Jusuf Gazibegovic rettete für seinen geschlagenen Torhüter. Nach dem anschließenden Eckball verschaffte sich Gernot Trauner Platz, setzte den Kopfball aus wenigen Metern aber knapp daneben.

Sturm nicht im Spiel

Sturm hatte Probleme und kam überhaupt nicht ins Spiel. Die Grazer konnten kaum Kombinationen forcieren, der am Sonntag überragende Kelvin Yeboah konnte sich nicht in Szene setzen. Die nächste Chance des dominanten LASK durch einen Lattentreffer von Johannes Eggestein (20.) entstand zufällig, als der Deutsche den Ball mit dem Rücken zum Tor Richtung Gehäuse bugsierte. Lukas Grgic schloss dann noch hart, aber unplatziert ab – Siebenhandl parierte (37.). Nach einer einseitig verlaufenen Spielhälfte hatten die Linzer nur die Chancenverwertung zu bemängeln.

Nach Seitenwechsel kam Sturm verbessert zurück und konnte die Partie ausgeglichener gestalten. Beim LASK fiel Potzmann aufgrund einer Oberschenkelblessur aus. Thalhammer schickte in einem Aufwischer neben Petar Filipovic auch Peter Michorl (für Holland) und Thomas Goiginger (für Balic) aufs Feld. Einmal landete der Ball dann doch im Netz. Der Treffer von Hierländer wurde aufgrund einer kaum sichtbaren Abseitsstellung allerdings nicht gegeben (73.).

Auf der Gegenseite schoss Reinhold Ranftl ins Außennetz. Der LASK musste dem betriebenen Aufwand dann auch Tribut zollen. Mit Wiesinger verletzte sich in der Schlussphase noch ein zweiter Linzer, als er mit den Fuß umknickte. Der Verteidiger musste auf der Trage vom Feld. (APA; 28.4.2021)

Meistergruppe (6. Runde):
LASK – SK Sturm Graz 0:0
Pasching, Raiffeisen Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Corona-Pandemie), SR Kijas.

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Andrade – Ranftl, Holland (59. Michorl), Grgic, Potzmann (59. Filipovic) – Reiter (86. Altunbas), Eggestein (81. Sabitzer), Balic (59. Goiginger)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic (90. Jäger), Nemeth, Gorenc-Stankovic, Dante – Hierländer, Ljubic (62. Geyrhofer), Kiteishvili, Kuen (76. F. Mwepu) – Yeboah (90. Balaj), Jantscher

Gelbe Karten: keine bzw. Geyrhofer, Jantscher, Dante, Gorenc-Stankovic

Stimmen:

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): "Ich habe heute sehr viel Herz, Feuer und Energie gespürt in der Mannschaft, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Ich finde, dass wir vor allem in der ersten Halbzeit eine richtig gute Leistung gebracht haben, uns aber nicht mit Toren belohnt haben. Ich glaube, dass die Defensivleistung heute sehr gut war. Wir haben auch offensiv gut gespielt. Was ich sehr positiv sehe, sind auch die Einzelspielerleistungen. Alle Spieler, die am Platz waren, haben Leistung gebracht. Wiesinger ist am Weg ins Spital. Wir hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist. Marvin Potzmann hat einen Stich im Oberschenkel gespürt, da muss man auch abwarten."

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): "Es ist ein 'big point', den wir uns glücklich erarbeitet haben. Die erste Halbzeit war die schlechteste von uns in dieser Saison, wir haben sehr müde gewirkt, waren gegen den Ball nicht griffig genug. Wir haben auch mit dem Ball ideenlos gewirkt. Wir konnten nichts umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Wir waren zur Pause mit dem 0:0 glücklich bedient. In der zweiten Halbzeit war es dann besser, wir haben ein paar Dinge korrigiert. Die schönste Aktion von uns im Spiel war ein Tor, das muss man so sagen. Dazu gab es ein Handspiel, da hätten wir eine gute Freistoßposition gehabt. Aber jetzt da zu sitzen und von Pech zu jammern, wäre heute fatal."