Für Nutzer von Microsofts 365-Anwendungen sollen die Schriften bereits jetzt über die Cloud verfügbar sein.

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Nach mehr als zehn Jahren ist Microsoft auf der Suche nach einer neuen Standardschrift für seine Anwendungen. Deswegen gab der Konzern bereits fünf neue benutzerdefinierte Schriftarten in Auftrag, eine davon soll dann ab 2022 zum Einsatz kommen. Calibri, "seit 2007 Standardschrift für alles, was mit Microsoft zu tun hat", wird dann in den Ruhestand geschickt. Die Kandidaten sind Tenorite, Bierstadt, Skeena, Seaford und Grandview. Auf Twitter kann man Feedback zur Auswahl geben.

Tenorite, entworfen von Erin McLaughlin und Wie Huang, ist laut Microsoft eine traditionelle serifenlose Schrift. Allerdings habe sie einen wärmeren, freundlicheren Stil. "Elemente wie große Punkte, Akzente und Interpunktion machen Tenorite auch in kleinen Größen auf dem Bildschirm gut lesbar", liest man in der Beschreibung. Knackige Formen und breite Zeichen sollen ein allgemein offenes Gefühl erzeugen.

Tenorite
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Bierstadt wurde von Steve Matteson entwickelt und ist eine präzise, moderne serifenlose Schrift. Sie soll von der Schweizer Typografie Mitte des 20. Jahrhunderts inspiriert worden sein. "Bierstadt ist eine vielseitige Schrift, die Schlichtheit und Rationalität in einer gut lesbaren Form zum Ausdruck bringt, und zeichnet sich durch eine klare Linienführung aus, die Ordnung und Zurückhaltung betont." Benannt wurde die Schriftart nach einem Berggipfel in Colorado.

Bierstadt
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Den von John Hudson und Paul Hanslow designten Font Skeena beschreibt das Unternehmen als eine "humanistische" serifenlose Schrift. Sie basiere auf den Formen traditioneller Serifenschriften. "Ihre Striche sind moduliert, mit einem spürbaren Kontrast zwischen dick und dünn", so die Beschreibung. Die Schriftart soll ideal für Fließtext in langen Dokumenten sowie kürzeren Passagen sein, die häufig in Präsentationen, Broschüren, Tabellen und Berichten vorkommen.

Skeena
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Seaford ist eine serifenlose Schrift, die im Design von Serifenschriften des alten Stils verwurzelt sei und deren angenehme Vertrautheit heraufbeschwöre, heißt es in Microsofts Beschreibung. "Ihre sanft organischen und asymmetrischen Formen erleichtern das Lesen, indem sie die Unterschiede zwischen den Buchstaben betonen und so besser erkennbare Wortformen schaffen." Das Design stammt von Tobias Frere-Jones, Nina Stössinger und Fred Shallcrass.

Seaford
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Der fünfte Kandidat, Grandview, ist eine serifenlose Schrift, die von klassischen deutschen Straßen- und Eisenbahnbeschilderungen abgeleitet wurde. Diese wurden für eine gute Lesbarkeit aus der Ferne und unter schlechten Bedingungen konzipiert. "Grandview ist für die Verwendung im Fließtext konzipiert, behält aber dieselben Qualitäten der hohen Lesbarkeit bei, wobei subtile Anpassungen für das Lesen von Langformen vorgenommen wurden." Entworfen hat den Font Aaron Bell.

Grandview
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In den kommenden Monaten wird Microsoft darüber beraten, welche Schriftart als Standardeinstellung zum Einsatz kommen soll. Für Nutzer von Microsofts 365-Anwendungen sollen diese allerdings bereits jetzt über die Cloud verfügbar sein. (red, 29.4.2021)