Sowohl die Instagram- als auch die Facebook-App werden für Nutzer der aktuellsten Apple-Software aus den Tracking-Einstellungen herausgenommen.

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Montagabend veröffentlichte Apple ein lange erwartetes iOS-Update, mit dem deutlich strengere Datenschutzregeln für das iPhone eingeführt wurden. Nutzer können dank der App Tracking Transparency (ATT) ab sofort selbst entscheiden, ob Apps sie zu Marketingzwecken über mehrere Anwendungen hinweg verfolgen dürfen. Insbesondere Facebook leistete im Vorfeld vehementen Widerstand, weil der Konzern sein Geschäftsmodell gefährdet sah. Nun sickerte ein internes Dokument durch, das offenlegt, welche Auswirkungen die Änderungen für Werbetreibende tatsächlich haben werden.

Facebook erwartet demnach, dass die Ergebnisse von Kampagnen "schwanken" werden, sobald Nutzer ihre Geräte in den kommenden Wochen auf iOS 14.5 aktualisieren. Werber verlieren dann die Möglichkeit, eine Werbung mit geschätztem Zeitrahmen zu versehen, in dem es zu einer Conversion von iOS-Nutzern kommen soll. Das Memo wurde offenbar vergangenen Mittwoch an einige Unternehmen verschickt, berichtet "Business Insider".

Rückgang des Publikums

Sowohl die Instagram- als auch die Facebook-App werden für Nutzer der aktuellsten Apple-Software aus den Tracking-Einstellungen herausgenommen. Das Unternehmen stellt außerdem klar, dass es nicht möglich sein wird, Kampagnen zur Installation von Mobile Apps mit iOS-14.5-Usern als Zielgruppe zu erstellen. Derzeit aktive Werbekampagnen werden Nutzern der neuesten Version nicht mehr angezeigt.

In den kommenden Wochen sollen Werbetreibende außerdem mit einem Rückgang des Publikums für ihre Anzeigen rechnen, da sich immer mehr Nutzer gegen eine Nachverfolgung entscheiden würden, schreibt "9to5Mac". Diese Entwicklung dürfte sich auch auf die Einnahmen von Facebook auswirken, da diese in erster Linie auf Werbeanzeigen beruhen. Noch im ersten Quartal 2021 kletterten die Erlöse um 48 Prozent auf fast 26,2 Milliarden Dollar (21,7 Mrd. Euro), wie das weltgrößte Internetnetzwerk Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. (red, 29.4.2021)