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Nach den geklärten Trainerentscheidungen für die kommende Saison hat RB Leipzig den Einzug ins deutsche Fußball-Cup-Finale eingeplant. Die Truppe von Noch-RB-Trainer Julian Nagelsmann muss auf dem Weg dorthin nur noch die Hürde Werder Bremen am Freitagabend (20.30 Uhr) im Weser Stadion nehmen. Alles andere als ein Erfolg des Bundesliga-Zweiten wäre eine große Überraschung, auch da sich die Bremer mit sieben Meisterschaftsniederlagen in Folge im Sinkflug befinden.

Dazu fällt mit Marco Friedl eine wichtige Defensivstütze des sechsfachen Cupsiegers aus. Der 23-jährige Tiroler hat in dieser Saison in der Liga in 31 Runden nur einmal – wegen einer Gelbsperre – gefehlt. Bis auf zweimal spielte der ehemalige ÖFB-U21-Teamverteidiger immer durch. Einen Einsatz verhindert eine Beckenprellung, die er sich bei der 1:3-Niederlage bei Union Berlin zugezogen hatte.

Letztes Spiel?

Für Coach Florian Kohfeldt könnte es aufgrund der Niederlagenserie die letzte Partie auf der Trainerbank sein. "Niemand muss das Gefühl haben, dass er den Druck auf den Schultern hat, für mich zu spielen. Keiner muss mir etwas an Vertrauen oder Loyalität beweisen. Sie sollen für sich spielen und für ein Pokal-Halbfinale, denn so ein Spiel spielt man nicht jeden Tag", sagte der 38-Jährige, der zugab, dass die Spekulationen über seine Entlassung nicht spurlos an ihm vorbeigegangen seien. "Das war nicht business as usual", räumte der Werder-Coach ein.

Die Leipziger wollen der schwierigen Situation beim Gegner, der in der Liga beide Saisonduelle (0:2 und 1:4) verloren hat, keine große Bedeutung schenken. "Florian Kohfeldt hat bereits vergangene Saison gezeigt, dass er auch mit unruhigem Fahrwasser gut umgehen kann. Wir werden die aktuelle Lage in Bremen ausblenden. Denn die Bundesliga hat auf den DFB-Pokal keine Auswirkung. Sie werden am Freitag nicht den Rucksack der Abstiegsbedrohung tragen, sondern befreit aufspielen. Das ist die größte Gefahr für uns", warnte Nagelsmann.

Möglichkeit

Da der Meistertitel so gut wie außer Reichweite ist, bleibt im Cup die einzige Möglichkeit, sich mit einem Titel im Sommer in Richtung München zu verabschieden. "Das wäre natürlich sehr schön", betonte der 33-Jährige. Es ist die erste Partie seit bekanntgeworden ist, dass er die Nachfolge von Hansi Flick bei den Bayern antreten wird. "Ich habe nach wie vor einen guten Draht zur Mannschaft. Das ganze Drumherum wird sie nicht beeinflussen", erwartete sich Nagelsmann keine negativen Auswirkungen. Die Motivation ist auch deshalb groß, da Leipzig noch titellos ist, also Historisches schaffen kann. 2019 endete das bisher einzige Endspiel gegen Bayern 0:3.

Marcel Sabitzer wurde zuletzt in der Liga geschont und dürfte wohl in die Startformation zurückkehren. Konrad Laimer stand nach überstandener Knieverletzung beim 2:0-Sieg gegen Stuttgart am Sonntag erstmals wieder im Kader und könnte eventuell zu einem Kurz-Comeback kommen. Eine Option ist auch wieder der zuletzt fehlende Stürmer Yussuf Poulsen.

BVB vs. Kiel

Erst am Samstag tritt Borussia Dortmund als Favorit gegen Zweitligist Holstein Kiel an. "Wir waren in den letzten Jahren sehr häufig in Berlin und haben das immer sehr genossen. Es wäre ein riesiger Schritt und ist ein großes Ziel, uns in Berlin zurückzumelden", sagte BVB-Manager Michael Zorc. Zwischen 2012 und 2017 hatte Dortmund in sechs Jahren fünfmal im Endspiel gestanden und zweimal den Pokal gewonnen. (APA, 29.4.2021)