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"The same procedure as last year, Miss Sophie?"
"The same procedure as every year, James."

Foto: REUTERS/Lisi Niesner

Klagenfurt – Red Bull Salzburg ist in Österreichs Fußball-Landschaft einfach eine Klasse für sich. Bester Beweis dafür war das Cup-Finale am Samstag in Klagenfurt, in dem mit dem LASK einer der größten nationalen Herausforderer mit 3:0 klar in die Schranken gewiesen wurde. "Jeder Titel ist wunderschön, ein super Anlass um zu feiern und schweißt die Mannschaft zusammen", sagte Salzburgs Abwehrspieler Maximilian Wöber. Für sein Team ist nun alles angerichtet für das dritte Double in Folge.

Vier Runden vor Schluss beträgt der Vorsprung des Bundesliga-Serienmeisters und -Tabellenführers auf Verfolger Rapid sechs Punkte. Es deutet alles daraufhin, dass sich Coach Jesse Marsch im Sommer mit vier von vier möglichen nationalen Titeln in zwei Jahren aus Salzburg in Richtung deutschem Topclub RB Leipzig verabschieden wird. "Wir haben am Sonntag ein wichtiges Spiel gegen Sturm und am Mittwoch Rapid. Mit einfacher Mathematik sind wir mit zwei Siegen durch und das ist unser großes Ziel", gab Wöber die Marschroute vor.

"Wir sind noch nicht fertig"

Das wäre voll nach dem Geschmack seines Trainers, der von verfrühten Glückwünschen nichts hören möchte. "Wir sind noch nicht fertig, haben in der Liga noch etwas zu tun", betonte der US-Amerikaner. Sein Sommertransfer nach Leipzig war erst am Donnerstag offiziell geworden, hatte sich aber nicht negativ auf das Team ausgewirkt. "Es war am Tag nach dem WAC-Spiel natürlich Thema, wir waren auch überrascht über den neuen Trainer, und dass das alles so schnell gegangen ist. Im Training hat es uns aber überhaupt nicht beeinflusst", gab Wöber Einblick.

Vor allem für jene Kicker die länger dabei sind, gehöre neben der Spieler- auch eine Trainerrotation mittlerweile dazu. "Von dem her ist es nichts Neues und hat uns überhaupt nicht abgelenkt von unserem Ziel", so der ÖFB-Teamverteidiger.

"Schwierig, das zu verlassen"

Deshalb konnte Marsch auch Lobeshymnen über sein Team, das auch den Cup-Fairplay-Award wieder einheimste, singen. "Es ist eine Belohnung für die ganze Saison. Zusammenhalt, Stimmung, Einstellung, Energie, alles top. Es ist schwierig für mich das zu verlassen, weil es zwei ganz besondere Jahre in meinem Leben waren und wir so viel Spaß gemeinsam gehabt haben. Ich liebe diese Mannschaft", verlautete der 47-Jährige. Auch deshalb ist sein voller Fokus nach wie vor auf die Tätigkeit in Salzburg gerichtet: "Ich habe keine Zeit für andere Aufgaben, meine volle Leidenschaft ist hier."

Nach wie vor leidenschaftlich dabei ist auch Andreas Ulmer, der seinen 18. nationalen Titel mit Salzburg gewann und um 22.45 Uhr als Kapitän den Pokal als Erster in die Höhe stemmen durfte. "Es wird nie Alltag. Es ist für uns immer eine Herausforderung in der Meisterschaft und im Cup, da steckt viel Arbeit dahinter über viele Jahre, die wir als Team hervorragend meistern", sagte der 35-jährige Linksverteidiger. Auch die Clubführung bekam Lob für "immer wieder richtig gute Transfers". "Da macht es richtig Spaß zu arbeiten", so Ulmer.

Fünf Bundesligisten geschlagen

Der Weg zum Cupsieg war dieses Mal schwer wie nie, mussten doch mit St. Pölten, Rapid, der Austria, Sturm und dem LASK fünf Bundesligisten aus dem Weg geräumt werden. "Unser Weg zu dieser Trophäe war nicht einfach, das war ganz stark von unserer Mannschaft", lobte Marsch. Gegen die Linzer habe man von Anfang an "richtig stark" agiert. Zugute kam den Salzburgern, dass sie zuletzt in der Liga aufgrund des komfortablen Vorsprunges rotiert hatten, im Gegensatz zu den in der Meisterschaft hart um Rang drei kämpfenden Linzern. "Die Frische bei einigen Spielern war wichtig. Wir haben probiert über 90 Minuten mit Power, Schnelligkeit und Intensität zu spielen, weil der LASK ein bisschen müde war. Das war unsere klare Strategie und hat funktioniert", freute sich der Salzburg-Coach.

Mergim Berisha (45.) leitete den Sieg in einer temporeichen und von Zweikämpfen geprägten Partie ein, Brenden Aaronson (67.) und Enock Mwepu (87.) münzten die Überlegenheit in weitere Tore um. "Wir sind superhappy", so Ulmer. Das war auch Andre Ramalho anzumerken, der verlautete: "Auch wenn wir es gewohnt sind, Titel zu holen, ist die Freude sehr groß. Wir leben für Titel und haben in den letzten Jahren Gott sei Dank mehrere geholt."

Feierbedarf

Ihre acht Cup-Titel fixierten die Salzburger in den jüngsten zehn Jahren. Ein bisschen feiern war da schon angesagt. "Wir werden uns mit dem Trainer schon ausschnapsen, dass wir den ein oder anderen Tag freikriegen und auf der Rückfahrt sicher das eine oder andere Bier trinken", kündigte Wöber an. Bis zum Ligaauswärtsduell mit Sturm ist eine Woche Zeit. (APA, 2.5.2021)