Es wurde eine kleine Menge des Biontech-Impfstoffs in einer Apotheke in Koblenz so lange geschüttelt und gerührt, bis man die Menschheit endlich mit Pfizer-Globuli versorgen konnte.

Foto: Imago

Die Unternehmenslust zu Zeiten der Pandemie macht erfinderisch und ließ eine Apotheke in Koblenz den Beweis antreten, dass Homöopathie und Wissenschaft durchaus eine radikale Liebesbeziehung einzugehen imstande sind. Genau genommen eine toxische Amour fou.

Pfizer-Globuli

Es wurde eine kleine Menge des Biontech-Impfstoffs so lange geschüttelt und gerührt, bis man die Menschheit endlich mit Pfizer-Globuli versorgen konnte. Quasi ein wissenschaftlicher Blinddarmdurchbruch der Scharlatanerie, die an unbegrenzten Möglichkeiten eigentlich nicht arm ist. Man wollte nur helfen, verteidigte sich die Leiterin der Apotheke.

Gemeine Aufsichtsbehörde und...

Und wäre die Aufsichtsbehörde nicht so gemein gegen diese wundersame Impfdosisvermehrung vorgegangen, gegen welche die Brotgeschichte von Jesus Christus am See von Genezareth ein Lercherlschas gewesen sein muss – was hätte man bloß alles erreichen können! Mit Anti-Aids-Pastillchen die Welt von einer Menschheitsgeißel befreien! Die langersehnte Heilung von Ebola, Alzheimer und Rinderwahnsinn mit einer einzigen Hochpotenz erreichen!

...eine undankbare Welt

Die Welt zeigte sich aber wieder einmal undankbar, es hagelte ein schnödes Verkaufsverbot, eine behördliche Untersuchung und Hohn im Netz. Man könnte sich fast die Zuckerkugel geben. Glücklicherweise wäre so ein Suizid ähnlich erfolgreich wie die angepriesene homöopathische Impfung. (Julya Rabinowich, 3.5.2021)