Das muss man sich einmal durchrechnen. Der billigste Dacia Sandero kostet 8790 Euro. Das ist weniger, als manche der hier sonst so stolz vorgestellten Autos am Tag der Erstzulassung an Wert verlieren. Der zum SUV aufgemascherlte Stepway mit allem Pomp und Trara, den man dazubestellen kann, kostet zwar fast schon das Doppelte – was in der Eingangsberechnung immer noch lächerlich wenig ist. Und wenn wir schon beim Thema Wertverlust sind: Die Dacias halten ihre Preise auch als Gebrauchte erstaunlich gut.

Ah, jetzt sind sogar die Zeiten vorbei, in denen billige Autos unweigerlich ein wenig hässlich sein mussten.
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Apropos gut: Ja gut, in so einem Dacia muss man auf einiges verzichten. Auf den Hybridantrieb etwa. Dafür hat man halt keine Akkus im Kofferraum, dort deswegen auch keine Ladekante und keine 1150 Kilogramm Fahrzeuggewicht.

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Bescheidenheit ist luxuriös

Grafik: Der Standard

Die klassischen Rundinstrumente sind nicht so modern wie ein Bildschirm, aber leichter abzulesen. Die Scheiben ab der B-Säule sind nicht fast schwarz abgedunkelt, dafür hat man einen guten Rundumblick. Das Infotainmentsystem ist eher schlicht, dafür braucht man kein zweitägiges Seminar, um es bedienen zu können, und für die Klimatisierung hat man Knöpfe, die man, ohne hinschauen zu müssen, bedienen kann. Allein ein Drehknopf für die Lautstärke des Radios fehlt mir persönlich.

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Und man hat keinen Sechszylinder unter der Haube, sondern einen kleinen Dreier, dafür kommt der mit 4,8 Liter aus. Ja, Bescheidenheit ist auch schon ziemlich luxuriös. (Guido Gluschitsch, 17.5.2021)