Nobelig

Schlumberger Sparkling
Foto: Lukas Friesenbichler

Wenn sich schon kein Taittinger, Ruinart oder sonst ein Schampus ausgeht, sollte der Gigolo mit schmalem Portemonnaie wenigstens dieses Fläschchen aus dem Hause Schlumberger kredenzen. Der eindeutige Testsieger sprudelt am lebendigsten, ist der Edelste in Sachen Verpackung, schimmert leicht gülden und kommt angenehm frisch, trocken, wenn auch leicht schwefelig herüber. Zum Wohle!

Schlumberger Sparkling, 0,2 l, 4,69 Euro
5 von 6 Punkten


Fad

Kupferberg trocken
Foto: Lukas Friesenbichler

Der Mönch Dom Pérignon soll nach seinem ersten Schluck Sprudelwein ausgerufen haben: "Kommt schnell, ich trinke Sterne!" Nach dem Nippen am Kupferberg-Fläschchen hätte er wahrscheinlich nicht einmal an den Mond gedacht.

Schmeckt leer, leicht bitter mit einem Schuss Brausewässerchen. Er kommt ohne Manschette und kann als das Cola der Piccolos kaum punkten. Dennoch cheers!

Kupferberg trocken, 0,2 l, 1,39 Euro
1 von 6 Punkten


Kartonig

Henkell Piccolo
Foto: Lukas Friesenbichler

Für Erbschleicher, Tantentäuscher und andere Menschen, die in zweifelhaftem Ruf stehen, eignet sich der Henkell trocken wenig, um erfolgreich an unehrenhafte Ziele zu gelangen, auch wenn das Klacken seines Schraubverschlusses am frivolsten herüberkommt. Schmeckt langweilig, im Abgang leicht nach Karton und ist weit weniger trocken, als es das Etikett verspricht. Prost!

Henkell Piccolo, 0,2 l, 1,49 Euro
2 von 6 Punkten


Angeberisch

Julius Meinl Sekt
Foto: Lukas Friesenbichler

Die Hausmarke des ehrwürdigen Wiener Meinl am Graben mit dem angeberischen Namen "Grand Selection Cuvée Speciale Brut" ist der blasseste Vertreter im Bläschenwein-Quartett. Er dürfte mit der Sippschaft des Muskatellers verwandt sein und legt eine halbe Note Marzipan nach. Ein Redesign würde dem Bouteillechen nicht schaden, auch wenn es das Sprudelvergnügen kaum aufpeppt. Wohl bekomm’s!

Julius Meinl Sekt, 0, 2 l, 4,49 Euro
3 von 6 Punkten

(Michael Hausenblas, RONDO, 18.8.2021)