SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner fordert höhere Entschädigungen für die Terroropfer von Wien.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Wien – Sechs Monate nach dem Terroranschlag von Wien warten die Hinterbliebenen der Opfer immer noch auf eine angemessene Entschädigung durch die Republik. Die SPÖ fordert die Regierung nun auf, die Opfer und die Hinterbliebenen endlich rasch und unbürokratisch zu entschädigen. "Viele der Opfer der Terrornacht vom 2. November 2020 fühlen sich von der Bundesregierung im Stich gelassen", kritisiert SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.

Die Regierung müsse "ihre Verantwortung wahrnehmen und würdevoll mit den Terroropfern umgehen". Die SPÖ fordert in einer Stellungnahme eine Änderung des Verbrechensopfergesetzes, damit der Sozialminister die Möglichkeit bekommt, den Terroropfern und Hinterbliebenen rückwirkend mit angemessenen Entschädigungsleistungen zu helfen.

Amtshaftungsklage in Vorbereitung

Die Entschädigungsleistungen müssten rasch und unbürokratisch erfolgen, damit es nicht zu Verzögerungen und weiteren Benachteiligungen für die Opfer und Hinterbliebenen kommt. "Die Auswirkungen des 2. Novembers werden die Opfer des Anschlags noch lange verfolgen. Von der Bundesregierung werden sie aber damit allein gelassen", kritisiert Rendi-Wagner.

In einem Antrag, der dem Ausschuss für Arbeit und Soziales zugewiesen wurde, fordert die SPÖ eine angemessene Entschädigungsleistung. Bisher seien die Opfer mit einem Pauschalbetrag von 2.000 Euro aus dem Verbrechensopfergesetz abgespeist worden. "Für viele ist dieser Betrag ein Tropfen auf dem heißen Stein, deswegen wird nun eine Amtshaftungsklage bemüht, die den Opfern eine gerechte Entschädigung zukommen lassen soll. Die Bundesregierung hat sich bisher nicht um die berechtigen Ansprüche der Opfer, Hinterbliebenen und Angehörigen gekümmert", so die SPÖ-Vorsitzende. (APA, 4.5.2021)