Gugelhupf ist ein traditionelles österreichischen Gebäck, das auf keiner Kuchentafel fehlen darf. Es ranken sich Geschichten um das Gebäck, wie jene um den Schratt-Gugelhupf. Diesen vernaschte Kaiser Franz Joseph I. gerne bei seiner Freundin Katharina Schratt zum Frühstück. Doch auch in anderen europäischen Ländern wird Gugelhupf serviert. Der Klassiker wird aus Germteig mit Rosinen gebacken.


Holunderblüten-Gugelhupf
Helga Gartner


Yvonne Bauer: Gugelhupf – Backen für die Seele, Callwey GmbH 2021, 144 Seiten, Euro 20,60, ISBN/EAN 978-3-7667-2523-3

Mit dem Rezept dieses klassischen Germgugelhupfs von ihrer Oma startet Yvonne Bauer in ihr Gugelhupfbackbuch. Es ist einer der 50 Kreationen, die sie darin versammelt hat. Die meisten Rezepte sind aus Rührteig und mit diversen Aromen gewürzt. Etwa der Christstollen- oder der Lebkuchen-Gugelhupf, die gut in die Winterzeit passen, oder der herbstliche Maronengugelhupf. Für den Frühling ist der folgende Holunderblüten-Gugelhupf stimmig. Praktischerweise sind die Rezepte in Jahreszeitenkapitel gesammelt, doch einige munden das ganze Jahr. Mein Ganzjahrestipp ist der Karottengugelhupf. Er schmeckt nicht nur köstlich, durch die Gemüsezutat hält sich auch das schlechte Gewissen in Grenzen.

Apropos gesund: Die Autorin bäckt hauptsächlich mit Dinkelmehl, der geringe Zuckereinsatz ist ebenfalls vorbildlich. Garniert wird mit Früchten, doch manchmal sorgt auch ein Zuckerguss mit Aroma für das fotogene Aussehen.

Leider blühen die Hollerstauden derzeit noch nicht, daher muss mein Muttertagsgugelhupf ohne dekorative, frische Holunderblüten auskommen. Doch kandierte Fliederblüten oder andere essbare Blütenblätter zieren das Backwerk ebenso. Auch bei der Herstellung des Gugelhupfes habe ich mich nicht strikt an das Rezept gehalten. Anstatt Crème fraîche wurde Sauerrahm verwendet, und die Eier zu trennen und einen Schnee zu schlagen, würde ich empfehlen. Dies verleiht dem saftigen Backwerk die nötige Flaumigkeit.

Zutaten für eine klassische Gugelhupfform mit 22 cm Durchmesser:

  • 200 g weiche Butter
  • 120 g Zucker
  • 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
  • 4 Eier, Größe M
  • 1 Biozitrone
  • 4 EL Holunderblütensirup
  • 200 g Crème fraîche oder Sauerrahm (1 EL für den Guss wegnehmen)
  • 250 g Dinkelmehl glatt
  • 1 ½ TL Backpulver
  • 1 Prise Meersalz
  • Butter für die Form
  • Semmelbrösel für die Form

Für den Guss:

  • 125 g Staubzucker
  • 1 EL Holunderblütensirup


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Die Gugelhupfform mit Butter einfetten und mit Semmelbröseln ausstreuen.

Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Helga Gartner

Butter, Zucker und Vanillezucker in einer Schüssel mit dem Handmixer ca. 5 Minuten aufschlagen.

Helga Gartner

Anschließend die Eier nach und nach unterrühren.

(Für einen flaumigeren Gugelhupf empfiehlt sich, die Eier zu trennen. Die Dotter nach und nach einrühren und aus dem Eiklar einen Schnee schlagen.)

Helga Gartner

Die Zitrone heiß abwaschen, abtrocknen, die Schale abreiben und die Frucht auspressen.

Helga Gartner

Den Holunderblütensirup, Saft und Abrieb der Zitrone und die Crème fraîche (abzüglich von 1 EL für den Guss) dazugeben, alles gut verquirlen und unter die Butter-Eier-Masse rühren.

Helga Gartner

Das Mehl in einer Schüssel mit dem Backpulver und Salz vermengen.

Helga Gartner

Nun die Mehlmischung einarbeiten.

Bzw. den Eischnee abwechselnd mit dem Mehl locker unterheben.

Den Teig in die Form füllen und im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad 45–50 Minuten backen.

Helga Gartner

Mit einen Holzspieß an der dicksten Stelle in den Gugelhupf stechen, wenn kein Teig mehr hängen bleibt, ist er fertig gebacken.

Den Gugelhupf aus dem Ofen nehmen und 10–15 Minuten in der Form abkühlen lassen.

Vorsichtig auf ein Kuchengitter stürzen und vollständig abkühlen lassen.

Helga Gartner

Für den Guss Staubzucker, Holunderblütensirup und 1 EL Crème fraîche glattrühren.

Über den Gugelhupf gießen und fest werden lassen. Mit kandierten Fliederblüten oder frisch gepflückten Holunderblüten garnieren. (Helga Gartner, 5. 6. 2021)

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