Das Intendantenpaar Renate und Peter Loidolt musste gemeinsam mit der Gemeinde Reichenau auch die diesjährigen Festspiele absagen.

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Reichenau an der Rax – Die Festspiele Reichenau sind am Dienstag wie schon im vergangenen Jahr abgesagt worden. Die Eigentümer, die Gemeinde Reichenau im Bezirk Neunkirchen und der Kulturverein der Festspiele Reichenau, haben diese Entscheidung laut einem Bericht des ORF Niederösterreich einstimmig getroffen. Eine nur 50-prozentige Auslastung würde ein zu großes Defizit bedeuten. Der finanzielle Schaden würde etwa 1,2 Millionen Euro betragen.

"Wir wollen Theater erster Klasse spielen, so wie wir immer spielen, nicht mit Tests und Masken", wurden zudem Renate und Peter Loidolt, die Intendanten der Festspiele Reichenau, zitiert. "Die aktuellen Corona-Verordnungen stellen uns vor die herausfordernde Entscheidung, ob die Festspiele Reichenau 2021 durchgeführt werden können", war bereits zuletzt auf der Website der Bühne zu lesen.

Alles war fertig gebucht

Für den (heutigen) 4. Mai wurde eine außerordentliche Gesellschafterversammlung angekündigt. Alle eingegangenen Bestellungen seien fertig gebucht gewesen. "Tatsächlich sind damit bei jeder Vorstellung weit mehr als 50 Prozent der Saalkapazität belegt", schrieben die Reichenauer.

Mitte Jänner war bekanntgeworden, dass der Bundesrechnungshof (RH) die Festspiele ins Visier genommen hat. Der "Kurier" hatte aus einem Rohbericht zitiert, demzufolge das Land Niederösterreich nicht nur Förderungen zurückfordern, sondern auch nicht mehr fördern solle. Im Landhaus in St. Pölten hieß es dazu auf Anfrage, dass bereits eine Stellungnahme abgegeben worden sei. Man warte auf den RH-Endbericht. (APA, 4.5.2021)