Die Kosten im Gesundheitssystem steigen nicht erst seit der Pandemie deutlich. Die Gesellschaft wird älter, Behandlungen komplexer und teurer. Umso wichtiger ist es, bestehendes Potenzial effizient zu nutzen. Dafür könnte die Digitalisierung den gesamten Gesundheitssektor – vom Krankenhaus über den niedergelassenen Bereich bis zum einzelnen Patienten – unterstützen.

Eine freiwillige und temporäre Freigabe von Krankendaten könnte die Gesundheit der Österreicher verbessern.
Foto: imago images/Westend61

Trotz Kontroversen bei ihrer Einführung hat die elektronische Gesundheitsakte (Elga) Österreich im Vergleich zu den meisten anderen EU-Ländern einen großen Digitalisierungsschritt weitergebracht. Die vorhandenen Informationen müssen jetzt noch richtig eingesetzt werden. Auch unter strengen Auflagen des Datenschutzes lässt sich viel herausholen. Viele Patienten haben kaum Vorbehalte, "Dr. Google" all ihre Symptome anzuvertrauen. Demnach würden viele zustimmen, temporär ihre Gesundheitsinformationen mit medizinischen Anwendungen zu teilen, um eine bessere Unterstützung zu erhalten. Allein es fehlen die Möglichkeiten.

Apps für Diabetiker und andere chronisch Erkrankte, Chatbots von Krankenkassen, Videotelefonate mit Fachleuten aus dem ganzen Land: All das ist ausbaufähig, könnte durch eine freiwillige und temporäre Freigabe von Krankendaten die Gesundheit der Österreicher verbessern und Milliarden Euro für Investitionen im Gesundheitssystem freisetzen. (Leopold Stefan, 5.5.2021)