Ein Gorilla in der Dokumentation "Brennpunkt Regenwald – Klimaschutz in Zentralafrika".

Foto: ORF/Werner Zips Filmproduktion//Angelica Marte

Ungerechtigkeit kann man nicht sehen, Pinselohrschweine aber schon. Sie sind eine von vielen Spezies, deren Existenz von der Klimakrise bedroht ist. Die Schweine leben im zentralafrikanischen Gabun – und die Emissionen, die in reicheren Gegenden der Erde seit Jahrzehnten wider besseres Wissen verursacht werden, bringen sie in Gefahr. Es ist genau diese globale Ungerechtigkeit, die die Dokumentation Brennpunkt Regenwald – Klimaschutz in Zentralafrika (Donnerstag, 23 Uhr, 3sat) in ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit aufzeigen und sichtbar machen will.

Gabun kämpft um die Erhaltung seines Regenwaldes und des vielseitigen Ökosystems, das dort beheimatet ist. Die Krux dabei: Der Beitrag Gabuns zu den globalen Treibhausgasemissionen ist verschwindend gering. Am Ende ist das afrikanische Land also auf das Entgegenkommen der Industrienationen angewiesen.

Der Film von Werner Zips und Angelica V. Marte zeigt die Vielfältigkeit des Regenwaldes sehr eindrücklich: von Waldelefanten über Rotbüffel und Pinselohrschweine bis hin zu Gorillas. Im Fokus stehen aber auch jene Menschen, die sich um den Erhalt des Naturjuwels bemühen.

Die Kommentierung der Bilder lässt sich leider öfters zu Pathos, bemühten Gleichnissen und Metaphern hinreißen – und wenn zum Schluss Dorfbewohner bei der Opfergabe für Naturgeister gezeigt werden, wirft das die Frage auf, wie repräsentativ solche Riten für die Bevölkerung des Landes sind.

Vor allem aber verdeutlicht Brennpunkt Regenwald, was durch die Klimakrise wirklich auf dem Spiel steht. (Sebastian Fellner, 6.5.2021)