Wörter wie Impfneid, Corona-Leugner oder Priorisierung sind mittlerweile vielen Menschen geläufig und zeigen auf, wie sehr der Alltag und die Sprache von der Corona-Krise geprägt sind. Meist sind Begriffe wie diese negativ konnotiert – oder es schwingt zumindest eine gewisse Stimmung mit, die sich über die Monate aufgebaut hat. So bedeutet beispielsweise "Priorisierung" ja auch, dass jemand im Vergleich zu anderen bevorzugt wird. Im Falle der vielgefragten, aber noch immer in nicht ausreichendem Ausmaß vorhandenen Corona-Impfungen zeigt es auch auf, in welcher gesellschaftlichen Gruppe man sich befindet – und wie die eigene Gesundheit, das Alter oder der Beruf ausschlaggebend dafür sind, vor- oder eben nachgereiht zu werden.

Ganz generell gibt die Krise in vielen Bereichen Anlass für Meinungsverschiedenheiten oder konträre Standpunkte. Ob durch den Job, der seit Monaten nicht oder völlig anders ausgeübt werden kann, die Maßnahmen, die von den einen als extrem einschränkend empfunden werden, von anderen wiederum weniger. Oder eben die Impfung, die für einige noch in weiter Ferne zu liegen scheint – für manche Menschen hat sich im Laufe der Zeit das Gefühl eingestellt, in irgendeiner Form vernachlässigt, übersehen oder sogar benachteiligt zu werden.

Wie blicken Sie auf die aktuelle Situation?
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Wie sehr spaltet die Corona-Krise die Gesellschaft?

Und welche Folgen könnte eine Spaltung langfristig mit sich bringen? Oder haben Sie das Gefühl, dass es durch die Krise zwar unterschiedliche Sichtweisen auf gewisse Dinge gibt, von einer Spaltung aber nicht die Rede sein kann? Diskutieren Sie im Forum! (mawa, 10.5.2021)