Steve Jobs trat 2011 als Apple-CEO zurück und verstarb wenige Monate später an den Folgen einer Krebserkrankung.

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Facebook und Apple sind nicht die besten Freunde. Denn der Smartphone-Hersteller aus Cupertino ergreift zunehmend Maßnahmen gegen Tracking, was beim weltgrößten sozialen Netzwerk – das sein Geld mit der zielgruppenorientierten Vermittlung von Werbung anhand eigener Nutzerprofile verdient – nicht gut ankommt.

Das Verhältnis ist allerdings schon länger nicht das beste. Das zeigen jetzt Dokumente, die im Rahmen des Prozesses zwischen Epic Games und Apple an die Öffentlichkeit gelangen, wo es eigentlich um den App Store geht. Schon vor zehn Jahren stritt man immer wieder miteinander.

Streit um Facebook-Apps

In einem Disput im Jahr 2011 ging es um die noch in Entwicklung befindliche iPad-App für Facebook, dokumentiert "9to5Mac". Der damalige Software-Chef von Apple, Scott Forstall, wehrte sich gegen die mögliche Integration von Embedded Apps auf Facebook in den Client für das iPad. Den Zugriff auf diese wollte man weder über Webview noch über einen mit Safari zu öffnenden Link ermöglichen, schrieb er an Phil Schiller und den damaligen CEO Steve Jobs.

Zuckerberg sei darüber nicht erfreut gewesen, da er diese eingebetteten Apps als Teil der "Facebook-Erfahrung" betrachte, so Forstall weiter in seiner Mail. Zuckerbergs Kompromissvorschlag: Wenn ein Nutzer eine Facebook-App anklickte, so sollte die iOS-App des jeweiligen Programms starten, wenn am System vorhanden, oder ihre Seite im App Store aufgerufen werden, wenn sie dort verfügbar sei. Treffe keines von beidem zu, so solle ein Link im Safari-Browser geöffnet werden. Bis auf letztere Option fände er dies "akzeptabel", so Forstall.

Daraufhin die Antwort von Steve Jobs: "Ich stimme zu – wenn wir Fecebooks dritten Vorschlag eliminieren, dann klingt es vernünftig." Seine Schreibweise von Facebook ist ein Wortspiel aus dem englischen Begriff für Fäkalien ("feces") und Facebook und lässt sich folglich ungefähr mit "Fäkalienbuch" übersetzen.

Der Gegenvorschlag kam bei Zuckerberg nicht gut an, man fand aber zu einer anderen Lösung. Letzten Endes waren Facebook-Apps wie Farmville dann auch am iPad nutzbar. Facebooks eigene "Credits" für Mikrotransaktionen wurden allerdings nicht unterstützt. (red, 5.5.2021)