Ein Jahr lang wird die Projektion vorerst laufen.

Foto: Holler/Wuensche

Wie DER STANDARD bereits berichtete, hat es zuletzt eine Einigung zwischen dem Bundesdenkmalamt und der Wiener Sammlerin Franziska Hausmaninger über die Projektion des Lawrence-Weiner-Werkes "Smashed to pieces (in the still of the night)" auf den Schwanzer-Trakt der Angewandten gegeben. Unklar war bisher, wann sie beginnen kann. Die Universität für angewandte Kunst teilte nun mit, dass die Aktion diesen Mittwoch um 20.45 Uhr starten soll.

Für Rektor Gerald Bast sind heute in "Zeiten gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Umbrüche mit zunehmenden sozialen Spaltungstendenzen und Zeichen des Zerbrechens eines ohnedies fragilen gesellschaftlichen Zusammenhalts auch ganz andere Lesarten der Arbeit von Lawrence Weiner denkbar", heißt es per Aussendung.

Schwierige Suche nach Lösung

Ursprünglich war Weiners Textskulptur am Flakturm in Mariahilf angebracht gewesen, wo sie als antifaschistisches Denkmal gelesen wurde. Intendiert war das vom Künstler nicht. 2019 musste das Werk auf Geheiß des Künstlers entfernt werden, weil die Umbaupläne des im Flakturm untergebrachten Hauses des Meeres deren Erscheinungsbild beeinträchtigt hätten.

Sammlerin Franziska Hausmaninger wollte das Werk für Wien bewahren und erwarb es daraufhin. Pläne zur Anbringung auf dem Flakturm im Augarten sowie zur physischen Anbringung am Schwanzer-Trakt scheiterten aber. Das Bundesdenkmalamt sieht in der oft "Feuermauer" genannten Seitenwand nämlich mehr als eine solche, vielmehr habe der Architekt Karl Schwanzer damit den Brutalismus vorweggenommen.

Seiner neueren Handschrift entsprechend hat Lawrence Weiner den altbekannten Schriftzug für die – geht es nach den Beteiligten längerfristige – Aktion neu gelayoutet. Projiziert wird er vom Dach des Museum für angewandte Kunst aus. Die Textskulptur wird vorerst ein Jahr lang jede Nacht auf der 16 mal 25 Meter großen Wand zwischen Ring und Vorderer Zollamtsstraße zu sehen sein. (wurm, 5.5.2021)