Aufgrund der Virusvarianten wird eine Auffrischungsimpfung nötig.

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Eine Auffrischungsdosis des Covid-19-Impfstoffs von Moderna nach zwei bereits erfolgten Impfungen wirkt ersten Daten des US-Unternehmens zufolge gut gegen die sogenannte südafrikanische (B.1.351) wie auch gegen die brasilianische (P.1) Virusvariante. Diese beiden Mutanten gelten auch deshalb als "besorgniserregend", weil sie die Immunantwort unterlaufen können. Das Unternehmen veröffentlichte am Mittwoch Daten aus einer laufenden Studie zu zwei verschiedenen Booster-Dosen.

Dabei erhielten Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, die mit zwei Teilimpfungen des bereits zugelassenen Präparats von Moderna grundimmunisiert wurden, einerseits eine dritte Dosis des Impfstoffs. Andererseits wurden bereits immunisierte Probandinnen und Probanden mit einem auf die südafrikanische Variante angepassten Impfstoff geimpft.

Beide Dosen hätten die Entwicklung von Antikörpern gegen diese Virusvariante wie auch gegen die sogenannte brasilianische Variante bewirkt. Der neu entwickelte Booster-Impfstoff habe im Hinblick auf die sogenannte Südafrika-Variante zu einer noch deutlicheren Antikörperantwort geführt. Beide Booster-Dosen seien gut vertragen worden.

Unterschiedliche Strategien für Booster-Impfungen in Erprobung

Die Daten stammen aus einer laufenden Phase-2-Studie, mit der Moderna drei Strategien für Booster-Impfungen bei bereits grundimmunisierten Personen testet: erstens den Booster-Kandidaten mRNA-1273.351, der auf die südafrikanische Virusvariante B.1351 zugeschnitten ist; zweitens den multivalenten Booster-Impfstoff mRNA-1273.211, der den bereits zugelassenen Impfstoff gegen den Viruswildtyp und den Impfstoff gegen die südafrikanische Variante mRNA-1273.351 enthält; sowie drittens eine 50-Mikrogramm-Booster-Dosis des zugelassenen Impfstoffs.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden sechs bis acht Monate nach ihrer Grundimmunisierung auf neutralisierende Antikörper getestet. Während sich der Antikörpertiter gegen den Wildtyp nach wie vor auf einem hohen Niveau befand, fiel der Titer gegen die Varianten B.1.351 und P.1, die beide die "Fluchtmutation" E484k aufweisen, viel niedriger aus.

Rund die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten einen Antikörpertiter unter der quantifizierbaren Nachweisgrenze. Zwei Wochen nach einer Booster-Impfung mit entweder mRNA-1273 oder mRNA-1273.351 sei der Titer gegen die Varianten im Schnitt ähnlich hoch gewesen wie der Höchststand des Antikörpertiters gegen den Viruswildtyp, der nach der Grundimmunisierung gemessen wurde. Weitere Daten will das Unternehmen demnächst veröffentlichen. (APA, ek, 6.5.2021)