Der Umsatz soll 2021 auf etwa 6,2 Mrd. Euro steigen und das TV-Werbegeschäft um rund drei Prozent zulegen.

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Berlin – Der europäische Fernsehkonzern RTL geht mit einem Umsatzminus ins neue Jahr, setzt aber trotz Coronakrise auf eine baldige Besserung im wichtigen TV-Werbegeschäft. Im ersten Quartal sanken die gesamten Erlöse vor allem wegen Währungseffekten und Unternehmensverkäufen zwar um 4,2 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro, wie die Bertelsmann-Tochter am Donnerstag mitteilte.

Organisch habe es allerdings ein Plus von 3,9 Prozent gegeben – "und dies obwohl die Lockdown-Maßnahmen zu geringeren TV-Werbeumsätzen führten", sagte RTL-Chef Thomas Rabe. Denn der Streamingumsatz und die Erlöse im Inhalteproduktionsgeschäft (Fremantle) hätten spürbar zugelegt. "Für das zweite Quartal sehen wir in unseren Märkten ein starkes Wachstum unserer TV-Werbeumsätze und bestätigen unseren Ausblick für das Gesamtjahr 2021."

Wachstum im TV-Werbegeschäft

Der Umsatz soll 2021 auf etwa 6,2 Mrd. Euro steigen und das TV-Werbegeschäft um rund drei Prozent zulegen. RTL rechnet mit Anlaufverlusten bei den Streaming-Diensten von rund 150 Mio. Euro. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebita) soll auf rund 975 Mio. Euro klettern.

RTL will noch im ersten Halbjahr über die Zukunft seiner Sender-Geschäfte in Frankreich, Belgien und den Niederlanden entscheiden. Der Konzern prüft derzeit verschiedene Optionen und strebt eine Konsolidierung auf Länderebene in Europas Fernseh-Landschaft an. Zusammenschlüsse in größeren Märkten könnten laut Rabe zu Einsparungen und damit zu Investitionen etwa ins Streaming-Geschäft führen. Ende März hatte Rabe betont, es gebe großes Interesse von Investoren am französischen TV-Sender M6, den die RTL Group kontrolliert. (APA, 6.5.2021)