Bootshäuschen, Wohnungen, Einfamilienhäuser und Grundstücke am See oder mit Seeblick sind seit Pandemiebeginn noch beliebter.

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Mit den warmen Temperaturen steigen die Anfragen bei Immobilienmaklerin Doris Scarpatetti-Matheis. Sie ist vorwiegend auf die Wörthersee-Region spezialisiert. "Wir haben Angebote an See-Immobilien und können verkaufen, aber es wird viel mehr angefragt, als im Moment da ist." Corona habe den Fokus auf das eigene Land verstärkt und dadurch die bereits gute Nachfrage an den Kärntner Seen weiter angetrieben.

Das Angebot hingegen ist dürftig. Es gibt kaum noch Bauplätze. Neue Projekte am See sind der Einzelfall. Gebrauchte Immobilien werden zwar vielfach angefragt, der Bestandsmarkt ist allerdings schwach. "Wer nicht verkaufen muss, verkauft nicht." Und das, obwohl Grundstücke und Häuser am See derzeit Höchstpreise erzielen.

Für Seewohnungen liegen die Quadratmeterpreise je nach Lage und Zustand bei durchschnittlich zwischen 13.000 und 15.000 Euro. Eine Reihe weiter hinten mit Seezugang kostet es zwischen 6000 und 10.000 Euro. Da das für viele nicht mehr leistbar ist, muss der Seeblick oder zumindest die Seenähe genügen. Hier beginnen die Preise bei circa 5000 Euro.

Nachfrage überall gestiegen

Während Immobilien rund um die Kärntner Seen bereits vor Corona sehr beliebt waren, ist die Nachfrage in Städten und Grüngürteln ebenfalls gestiegen. Und zwar nicht nur in Klagenfurt und Villach, sondern auch in den Bezirksstädten. "Die Menschen wollen raus ins Grüne, aber mit guter Infrastruktur. Das ist vor allem in der Eigennutzung deutlich geworden", sagt Paul Perkonig, Obmann der Fachgruppe Immobilien in der Wirtschaftskammer Kärnten. Was sich ebenfalls verändert hat, ist der starke Wunsch nach Freiräumen wie Terrasse, Balkon oder Garten.

Sehr nachfragegetrieben sind gebrauchte Wohnungen und Einfamilienhäuser. Perkonig: "Hier fehlt allerdings das Angebot." Seit Herbst 2020 sei ein gewisser Stillstand eingetreten. "Die Menschen warten einerseits ab, wie sich die Pandemie weiterentwickelt." Andererseits sind Zwangsveräußerungen vergangenes Jahr rapide gesunken, weil Gerichtstermine pandemiebedingt verschoben wurden. "Dadurch haben die Preise etwas zugelegt." Genaue Zahlen kann Perkonig allerdings noch nicht nennen, der aktuelle Preisspiegel wird in rund einem Monat veröffentlicht. (Julia Beirer, 7.5.2021)