Android-Apps müssen künftig angeben, welche Daten sie sammeln – und wofür.

Foto: Google

Transparenz: ein Begriff, der bei Diskussionen zum Thema Privatsphäre eine wichtige Rolle einnimmt. Immerhin ist es nicht per se negativ, mit einem Serviceanbieter die eigenen Daten zu teilen. Ist dies doch oftmals schlicht notwendig, um einen gewissen Dienst überhaupt anbieten zu können. Für ein vertrauensvolles Verhältnis ist es aber unerlässlich, zu wissen, welche Daten genau gesammelt werden und was dann damit passiert. Genau das will Apple seit einigen Monaten mit seinen verpflichtenden "Privacy-Labels" für den eigenen App Store garantieren.

Ausblick

Ein Schritt, der rasch die Frage aufwarf, wie denn Google auf diese Maßnahme reagieren würde – immerhin entwickelt das Unternehmen mit Android nicht nur das zweite große Smartphone-Betriebssystem, es ist auch selbst einer der größten Datensammler der Welt. Nun gibt es die Antwort, und die ist für die Nutzer durchaus erfreulich: Google will die Konzepte von Apple nicht nur kopieren, sondern auch noch weiter ausbauen.

In einem Blogeintrag kündigt das Unternehmen eine neue Sicherheitsabteilung für den Play Store an. Wie vom Apple-Pendant gewohnt, soll dort aufgeführt werden, welche App welche Daten sammelt, wofür diese genutzt werden und was davon mit Dritten geteilt wird. Dabei soll auch klargemacht werden, welche Punkte davon optional sind und welche für die Nutzung der App eine Voraussetzung darstellen.

Konsequenzen

Wie auch bei Apple handelt es sich dabei zwar um Angaben, die die App-Hersteller selbst liefern müssen – stellt sich aber heraus, dass hier gelogen wurde, könnte das schwere Konsequenzen haben. Das heißt, dass die Entwickler zuerst dazu aufgefordert werden, entsprechende Korrekturen vorzunehmen. Reagieren dieses darauf nicht, droht im schlimmsten Fall ein Rauswurf aus dem Play Store.

Sicherheit

Parallel dazu will Google aber noch weitere Informationen zu Apps liefern, und zwar zu deren Sicherheit. So soll etwa ausgewiesen werden, ob eine App Verschlüsselung zum Datentransport verwendet. Auch muss angegeben werden, ob die diversen Angaben an dieser Stelle unabhängig von Dritten geprüft wurden. Außerdem soll angezeigt werden, ob eine App bei einer Deinstallation eine vollständige Datenlöschung – also auch auf den Servern des Betreibers – erlaubt.

Einen Punkt betont Google im Rahmen der Ankündigung besonders, wohl um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Natürlich gelten diese Regeln auch für die eigenen Apps.

Grafik: Google

Ausblick

Der aktuelle Blogeintrag versteht sich lediglich als eine Art Vorwarnung für Entwickler. An den Feinheiten der neuen Policy arbeitet Google derzeit noch, sie soll dann im Verlauf des Sommers veröffentlicht werden. Ab dem vierten Quartal soll es dann für Entwickler möglich sein, entsprechende Details anzugeben, die wiederum ab Anfang 2022 auch den Nutzern im Play Store angezeigt werden. Der wirklich entscheidende Schritt folgt dann aber im zweiten Quartal 2022: Ab diesem Zeitpunkt werden die entsprechenden Angaben nämlich verpflichtend. Nur wer sich daran hält, kann danach noch neue Updates oder ganz neue Apps veröffentlichen. (Andreas Proschofsky, 7.5.20221)