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Sonys exklusiver Playstation-Store ist in die Kritik geraten.

Foto: AP

Ein Playstation-Spieler hat eine Sammelklage gegen Sony eingereicht. Darin wird beklagt, dass der Konsolenhersteller eine Monopolstellung innehabe, da digitale Spiele ausschließlich über den hauseigenen Playstation-Store verkauft werden dürfen. Seit 2019 ist es Drittanbietern wie Gamestop, Best Buy und Amazon nicht mehr erlaubt, Download-Codes für digitale PS-Spiele zu vertreiben.

Sieben Milliarden Dollar durch überteuerte Spiele

Die Anwälte des Klägers argumentieren, dass die Exklusivität des Playstation-Shops dazu führe, dass die digitalen Versionen der Spiele teurer angeboten werden: "Sonys Monopol erlaubt es dem Unternehmen, suprakompetitive Preise für digitale Playstation-Spiele zu verlangen, die deutlich höher sind als die ihrer physischen Gegenstücke", schreiben die Anwälte in der Klage. Wenn Download-Codes wieder im Einzelhandel verkauft werden könnte, würden diese ebenfalls günstiger angeboten werden, heißt es.

Die Anwälte behaupten, dass populäre Spiele im digitalen Playstation-Store durchschnittlich um 75 Prozent teurer verkauft würden als die physischen Versionen. In Extremfällen könnten diese Preise auch bis zu 175 Prozent höher sein, heißt es in der Klage. Mit dem Verkauf digitaler Videospiele machte Sony im vergangenen Geschäftsjahr bis zum 31. März 17 Milliarden US-Dollar Umsatz. Die Anwälten behaupten, dass von dieser Summe sieben Milliarden US-Dollar allein aufgrund des angeblichen Monopols des Playstation-Stores und folglich der überteuerten Spiele entstanden seien.

Xbox-Managerin: Auf Shop-Einnahmen angewiesen

Die Klage wurde am Mittwoch in Kalifornien eingebracht, heißt es in einem Bericht von Bloomberg. Derzeit wird der kartellrechtliche Prozess zwischen Apple und Epic Games bezüglich der vermeintlich unfairen Stellung des App-Stores vor Gericht ausgetragen. Im Zuge dessen kamen bisher einige Informationen über die Games-Branche ans Licht. So sagte die Xbox-Managerin etwa aus, dass das Geschäft mit der Xbox-Konsole keinen Gewinn bringe, vielmehr sei das Unternehmen darauf angewiesen, beim digitalen Spieleverkauf 30 Prozent vom Erlös einzubehalten.

Letztes Jahr hatten sowohl Apple als auch Google das Erfolgsspiel "Fortnite" von Epic Games aus ihren jeweiligen App-Plattformen entfernt, nachdem Epic Games sein eigenes Bezahlsystem zum Spiel hinzugefügt hatte – und damit gegen die Regeln der App-Stores verstieß. Daraufhin reichte Epic unter Berufung auf Kartellrechtsverletzungen zwei Klagen ein, sowohl gegen Apple wie auch gegen Google. (hsu, 07.05.2021)