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Es heißt zwar, man könne mit Überschussstrom aus Wind- und Solarkraftwerken den flüssigen Energieträger erzeugen, aber Industrieanlagen zur Spriterzeugung verlangen einen kontinuierlichen Betrieb.

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Kürzlich hat der ÖAMTC eine Videotagung mit dem Thema "E-Fuels oder Verbrenner-Verbot?" veranstaltet. E-Fuels sind Kraftstoffe, die auf der Elektrolyse von Wasser beruhen, also auf Strom basieren. Sie sind nahezu identisch mit Benzin und Diesel. Wenn die Stromerzeugung dahinter CO2-neutral ist, dann ist dies auch der Kraftstoff (weitgehend).

Synthetische Kraftstoffe stellen eine Möglichkeit dar, den Altbestand an Verbrenner-Fahrzeugen klimaneutral zu betreiben. Sie sind aber nur mit sehr hohen Energieverlusten herzustellen und werden auch von anderen Wirtschaftszweigen begehrt, allen voran die Luftfahrt, die sich am schwersten tut, Kerosin durch einen klimaneutralen Energieträger zu ersetzen.

Einzige Chance: CO2-Steuern

Es heißt zwar, man könne mit Überschussstrom aus Wind- und Solarkraftwerken den flüssigen Energieträger erzeugen, aber Industrieanlagen zur Spriterzeugung verlangen einen kontinuierlichen Betrieb. Sicher ist auch gleichzeitig, dass sich der globale Erdölabsatz außer von Corona noch von keinem Ereignis in der Geschichte beeinflussen ließ, am wenigsten von Spritpreisen.

Es ist nicht zielführend, bestimmte Technologien vorzuschreiben oder gegeneinander auszuspielen. Einzige Chance: über CO2-Steuern global politische Rahmenbedingungen zu schaffen, dass der Erdölverbrauch endlich zurückgeht und nicht mit dem Stromverbrauch mitsteigt.

Deshalb muss Energiesparen in allen Teilen der Prozessketten oberstes Gebot sein. Hohe Umwandlungsverluste mit der Verfügbarkeit von Überschussstrom zu bagatellisieren, ist riskant. (Rudolf Skarics, 27.05.2021)