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Stundenlang versuchten Einsatzkräfte den Wal zu retten.

Foto: AP / David Kors

London –Jener Wal, der sich in die Londoner Themse verirrt hatte, konnte nicht mehr gerettet werden. Das gab die Hilfsorganisation British Divers Marine Life Rescue am Montagabend bekannt. Das Tier sei mittlerweile zu schwach gewesen und wurde deshalb eingeschläfert. Der Wal war am Wochenende aus unbekannten Gründen im Südwesten von London in einer Schleuse aufgetaucht.

Stundenlanger Rettungseinsatz

Dem war ein stundenlanger Rettungseinsatz vorangegangen. Bereits am Nachmittag waren die Prognosen schlecht, nachdem der Wal seine Energie verloren habe und in der Nähe der Teddington-Schleuse "so gut wie gestrandet" sei. Bis zur offenen See sind es von dort aus knapp 50 Kilometer. Einsatzkräfte beschrieben die Befreiung des rund vier Meter langen Wals als große logistische Herausforderung.

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Der Wal konnte nicht mehr gerettet werden.
Foto: REUTERS / TOM NICHOLSON

Am Sonntagabend hatten im südwestlichen Londoner Bezirk Richmond Hunderte Schaulustige beobachtet, wie Helfer stundenlang daran arbeiteten, das Tier aus der Richmond-Schleuse zu befreien. Allerdings konnte der junge Minkwal den Rettern entkommen – am Montagnachmittag war er zurück in Richmond und sogar noch ein Stück weiter gelangt, nämlich an der Teddington-Schleuse.

Wieso das Tier, das normalerweise im Nordatlantik zu Hause ist, so weit die Themse hoch schwamm, war zunächst unklar. Möglicherweise folgte es Fischen aus der Nordsee in den Fluss und verirrte sich. Die Schleuse in Richmond ist die am weitesten flussabwärts gelegene, an der noch die Nordsee-Gezeiten zu spüren sind. Um von der Themsemündung dorthin zu gelangen, muss der Wal auch durch die Innenstadt entlang des Parlaments und des berühmten Tower geschwommen sein.

Weitere Fälle in der Vergangenheit

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein Wal in die Themse verirrt. Berühmt wurde der Willy genannte "River Thames Whale", ein Nördlicher Entenwal, der im Jänner 2006 in dem Fluss gesichtet wurde, aber nicht lebend gerettet werden konnte. 2019 wurden innerhalb kurzer Zeit gleich zwei tote Wale in der Themse entdeckt, allerdings deutlich näher an der Mündung. (APA, 10.5.2021)