Im Bett mit einer Depression: Nora Tschirner als F32.1-2011/01 zwischen Mat und Susa ...

Foto: TNT Comedy

... und hier in der "Zentrale für psychische Erkrankungen".

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Sie drängt sich ins Bett zwischen Mat und seine Freundin Susa, taucht zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten auf und gibt ihr Bestes, um Mat runterzuziehen: Nora Tschirner spielt in der neuen TNT-Comedy-Serie "The Mopes" eine personifizierte Depression namens F32.1-2011/01, sichtbar ist sie nur für ihren Patienten Mat Benvenuti. Mat (Roel Dirven) war früher recht erfolgreicher Musiker in einer Boyband, jetzt versucht er sich als Singer-Songwriter, zieht mit seiner Freundin zusammen, hadert mit seinem Leben. "Du bist wertlos, du kannst nichts, deine Songs sind nur leere Hüllen", flüstert ihm seine Depression ins Ohr.

Panikstörung, Belastungsstörung, Narzissmus

In der "Zentrale für psychische Erkrankungen" gibt F32.1-2011/01 ihre Fortschritte zu Protokoll, der Patient wehre sich sehr gegen den Gedanken, eine Depression zu haben. In dieser kafkaesken Zentrale werken noch andere psychische Krankheiten, meist recht erfolgreich. Da wären etwa die Panikstörung, die posttraumatische Belastungsstörung oder der Narzissmus.

"Mangelnde Körperhygiene, Antriebslosigkeit, Libidoverlust, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Selbstzweifel, Gewichtsverlust, fehlende soziale Kontakte, Abkapselung, Stufe vier ist abgeschlossen", sagt F32.1-2011/01 später zu ihren Chefs, die Arbeit geht – zwar ein bisschen zäh, aber zumindest in kleinen Schritten – voran. Mat nennt seine Depression inzwischen Monika, und Monika tut sich immer schwerer damit, Distanz gegenüber Mat zu wahren. Irgendwann zeigt auch sie so etwas wie Mitgefühl.

Therapie

"Wie lange brauchst du noch, und warum dauert das überhaupt so lange?", fragen ihre Vorgesetzten ungeduldig. Ziel ist es, dass Mat sich mit seinen Problemen auseinandersetzt und erkennt, dass er eine Therapie braucht. Und das macht Depression Tschirner mit feinem Humor. Ja, auch so kann und darf man psychische Krankheiten thematisieren.

Die sechsteilige Miniserie, zu sehen immer dienstags, ist nach "Arthurs Gesetz", "Andere Eltern" und "Ausgebremst" mit Maria Furtwängler eine weitere fiktionale Eigenproduktion des Pay-TV-Senders TNT Comedy. Idee und Drehbuch stammen von Ipek Zübert, Regie führte Christian Zübert. Neben Tschirner sind Kathrin Angerer als Panikstörung und Matthias Matschke als posttraumatische Belastungsstörung zu sehen. (ae, 11.5.2021)