Wilhelm Vorsager räumt Marco Grüll ab.

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Ried im Innkreis – Die SV Ried hat sich am Dienstag dem Damoklesschwert eines möglichen Abstiegs entledigt. Die Innviertler blieben mit einem torlosen Remis gegen die Admira auch in der achten Runde der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga ungeschlagen. Die Südstädter haben den Klassenerhalt nach dem zeitgleichen Unentschieden von Schlusslicht St. Pölten weiterhin nicht in trockenen Tüchern. Zwei Runden vor Schluss blieb der Fünf-Punkte-Vorsprung der Admiraner auf den SKN aber konstant.

Wenngleich die Oberösterreicher nun auch rein rechnerisch nicht mehr absteigen können, ließen sie mit Blick auf ein mögliches Europacup-Play-off Punkte liegen. Andreas Heraf veränderte seine Startelf im Vergleich zum Remis gegen Hartberg am vergangenen Samstag an gleich sechs Positionen. Auch bei der Admira wurde – nicht zuletzt aufgrund der Gelbsperre von Emanuel Aiwu – umgebaut. So rückten etwa Luca Kronberger, Christian Gartner, Marco Kadlec und Andrew Wooten in die Anfangsformation.

Glanzlosen erste Halbzeit

In einer glanzlosen ersten Halbzeit brachten beide Mannschaften in den ersten 20 Minuten aus dem Spiel heraus keine Chancen zustande. Auch Standardsituationen blieben da wie dort erfolglos. Ab der 25. Minute waren die Rieder einem Führungstreffer näher. Einen Freistoß von Marco Grüll parierte Admira-Goalie Andreas Leitner (25.).

Nur wenige Sekunden später fand auch Kennedy Boateng mit einem Kopfball nach einem weiten Einwurf seinen Meister im Schlussmann der Südstädter (26.). Ein gefährlicher Querpass von Grüll in der 34. Minute fand nur knapp keinen Abnehmer, ein Abschluss von Stefan Nutz landete direkt in den Händen von Leitner (42.).

Wie gegen Ende der ersten Hälfte waren die Admiraner auch nach dem Seitenwechsel häufiger in Bedrängnis. Nutz zirkelte etwa einen Freistoß knapp am rechten Kreuzeck vorbei (54.). Im Gegensatz zur Chancenanzahl nahm mit Fortdauer der Partie aber vor allem die Intensität der Zweikämpfe zu. Die Gäste tauchten erst in der Schlussphase mit Bällen in die Tiefe wieder vor dem Tor auf, münzten das aber ebenfalls wie die Hausherren nicht in Zählbares um. (APA; 11.5.2021)

Stimmen:

Andreas Heraf (Ried-Trainer): "Nach dem Abpfiff war ich sehr erleichtert. Es ging in den letzten Wochen nur um diesen Moment. Wer hätte vor sieben Wochen gedacht, dass wir jetzt über den Europacup diskutieren. Wir haben unser großes Ziel zu 100 Prozent erfüllt, aber wenn wir eine Chance bekommen, werden wir alles geben, um sie zu erreichen. In den letzten acht Spielen habe ich 22 Spieler eingesetzt, es werden möglicherweise noch einige Spieler eine Chance bekommen."

Klaus Schmidt (Admira-Trainer): "Das war ein X der unschönen Art. Es war schwierig, gegen die defensiv stabilen Rieder zu Torchancen zu kommen. Ab der 60. Minute hat man gesehen, dass auch Ried keine besondere Idee mehr hatte. Wir brauchen noch zwei Punkte, um aus eigener Kraft sicher zu sein. Ried hat es vorexerziert. Ich habe schon mehrfach solche Aufgaben übernommen, aber nicht so kurzfristig. Wenn wir weiter so agieren, werden wir die Klasse halten."

Fußball-Bundesliga (30. Runde) – Qualifikationsgruppe (8. Runde):
SV Ried – FC Admira 0:0
Ried, Josko Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus), SR Weinberger.

Ried: Sahin-Radlinger – Reifeltshammer, Lackner, Boateng (46. Reiner) – Wießmeier, Ziegl, Offenbacher, Lercher – Bajic, Nutz, Grüll

Admira: Leitner – Kronberger (82. Maier), Vorsager, Datkovic, Bauer, Lukacevic – Gartner (67. Auer), Kerschbaum, Kadlec (72. Breunig) – Atanga, Wooten (82. Hoffer)

Gelbe Karten: Boateng, Bajic bzw. Vorsager