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Karadžić wurde 2019 wegen Völkermords im Bosnienkrieg zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Foto: AP/Peter Dejong

London – Die Regierung in London hat der Verlegung des unter anderem wegen Völkermords zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilten Radovan Karadžić nach Großbritannien zugestimmt. Der 75 Jahre alte frühere bosnische Serbenführer soll den Rest seiner Haftstrafe demnach in einem britischen Gefängnis verbringen, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in London am Mittwoch.

Karadžić wurde im März 2019 vom Uno-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien wegen Völkermords, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Drei Jahre zuvor war er in erster Instanz zu 40 Jahren Haft verurteilt worden. Der ehemalige bosnische Serbenführer hatte Massentötungen und Vertreibungen nichtserbischer Zivilisten im Bosnienkrieg (1992–1995) angeordnet. Er sitzt derzeit in einem Gefängnis in den Niederlanden.

"Radovan Karadžić ist einer der wenigen Menschen, die des Genozids schuldig gesprochen wurden", sagte der britische Außenminister Dominic Raab der Mitteilung zufolge. Großbritannien sei stolz darauf, die Verfolgung dieser Verbrechen jahrzehntelang unterstützt zu haben. (APA, 12.5.2021)