Didi Kühbauer über Salzburgs Dominanz: "Alles andere wäre ein Wunder".

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Wals-Siezenheim/Wien – Für Dietmar Kühbauer spielt Österreichs neuer und alter Fußball-Meister weiter in einer anderen Liga. "Salzburg hat einfach die beste Mannschaft mit der größten Qualität, die sie in den entscheidenden Momenten ausspielen", sagte der Rapid-Trainer nach dem achten Salzburger Meisterstück in Folge, das Grün-Weiß am Mittwoch hautnah miterlebte. "Gratulation, Salzburg ist der verdiente Meister, aber alles andere wäre ein Wunder", sagte Kühbauer nach der 0:2-Niederlage in Salzburg.

Durch die dritte Liga-Niederlage im vierten Saisonduell verabschiedete sich Rapid nicht nur endgültig auch theoretisch aus dem Meisterrennen, bei nur noch drei Punkten Vorsprung auf Sturm Graz und den LASK steht im Ligafinale ein Dreikampf um Platz zwei bevor. Zumal Rapid in den beiden ausstehenden Runden gegen beide Teams gefordert ist. "Wir sind dennoch in einer sehr guten Position, aber es bedeutet nicht, dass wir mit Badeschlapfen spielen können. Die Leistung heute stimmt mich sehr positiv, dass wir dieses Ziel erreichen", sagte Kühbauer.

Über 90 Minuten gefordert

Der Burgenländer hatte an der Vorstellung seines an sechs Positionen veränderten Teams wenig auszusetzen. "Wir haben Salzburg voll gefordert und die Art und Weise war über 90 Minuten in Ordnung. Vor allem haben einige Spieler gezeigt, dass ich mit ihnen jederzeit rechnen kann."

Der Rückstand zu Salzburg sei jedenfalls schon einmal größer gewesen. "Durch die Möglichkeiten, die Red Bull hat, sind sie weit weg von den anderen Mannschaften. Wir versuchen natürlich diese Schere zu schließen und ich glaube, das ist uns auch geglückt, aber trotzdem ist es so, dass sie in einer anderen Liga spielen", meinte Kühbauer.

Ein Problem hat auch der neue Modus mit der Punkteteilung nach 22 von 32 Runden nicht gelöst, wie die Dominanz der Salzburger zeigt. Auch in der nächsten Saison wird die Liga ihre Spannung wohl nicht daraus ziehen, wer Meister wird, sondern nur daraus, ob es bis zum Schluss halbwegs spannend bleibt.

Auf die Frage, was passieren müsse, dass der kommende Meister nicht Salzburg heißt, meinte Kühbauer scherzend: "Ich hätte nichts gegen einen Millionenregen." Nachsatz: "Es wird unglaublich schwer werden Salzburg zu biegen, weil sie es auch unglaublich gut machen. Sie haben nun einmal die Möglichkeiten, bereits junge Spieler um Millionen zu verpflichten."

Platz zwei trotz Schwab-Abgang

Der frühere Rapid- und nunmehrige Salzburg-Verteidiger Maximilian Wöber meinte dazu: "Wenn Red Bull Salzburg den Weg so weitergeht, wird es sehr schwierig (...) für die österreichischen Vereine, obwohl die Entwicklung von den Top vier/fünf Vereinen nach oben geht."

Wie viel des vorhandenen Potenzials Rapid selbst derzeit ausschöpfe, ist laut Kühbauer schwierig zu beantworten. "In Prozenten ist es schwer zu sagen. Ich möchte ein Beispiel nennen: Wir haben mit Stefan Schwab einen der wichtigsten Spieler verloren und spielen trotzdem um den zweiten Platz. Das ist eine unglaubliche Leistung", so Kühbauer, dessen Club wirtschaftlich die klare Nummer zwei der Liga ist. "Wir haben unter dem Strich bisher eine sehr gute Meisterschaft gespielt und wollen diese Meisterschaft positiv mit dem zweiten Platz gestalten."

Für das kommende Gastspiel in Graz muss Kühbauer erneut seine Innenverteidigung umbauen, nachdem Maximilian Hofmann im Finish mit Gelb-Rot vom Platz flog. "Das tut uns weh, weil auch (Mateo) Barac gesperrt ist", erinnerte der Trainer. (APA, red, 13.5.2021)