Als Judith Hermann mit ihrem Kurzgeschichtenband "Sommerhaus, später" 1998 schlagartig berühmt wurde, war sich das deutschsprachige Feuilleton einig, dass sie damit den Sound einer ganzen Generation getroffen hatte, und stempelte Hermann zum "Fräuleinwunder" der deutschen Literatur. Jetzt ist mit "Daheim" der erst zweite Roman der mittlerweile 50-jährigen Berlinerin erschienen, der von der Literaturkritik und auch hier im STANDARD-Buchklub durchaus positiv aufgenommen wurde.

Zu Gast bei "Lesezeichen" ist die österreichische und ausgesprochen feministische Schriftstellerin Gertraud Klemm, die sich mit ihren Romanen "Muttergehäuse", "Aberland" oder zuletzt "Hippocampus" einen fixen Platz in der österreichischen Literaturlandschaft gesichert hat. Mit Mia Eidlhuber bespricht sie den Aufbau und die tragenden Personen von "Daheim" und auch darüber, dass es Judith Herman im deutschen Literaturbetrieb nicht immer ganz einfach hatte. (red, 14.5.2021)